Montag, 30. November 2015

Auf den einfachen Straßen von Nias.

Yippieh. Es ist Zeit für einen Roadmovie, ah -blog!

Ich verbringe durch mein Projekt und auch durch meine nichtvorhandenen Fahrkenntnisse viel Zeit im Auto (Nein ich fahre hier nicht mit dem Moped, weil das wäre für jemanden wie mich lebensgefährlich!!!!) und mir machts Spaß (auch wenns manchmal anstrengend ist).

Alos was ist hier los auf den Straßen (soweit man bei diesen Konditionen hier von Straßen sprechen kann)? Vom offensichtlichen wie Autos, Becak (Motorradtaxis), Minibussen, Transportern und Mopeds mal abgesehen. Na ja vielleicht nicht so offensichtlich für Europäer sei hier erwähnt Mopeds meist mit drei, vier Personen - davon ein bis zwei Kleinkindern (Ja ich kann jetzt noch immer nicht hinschauen...) und viele ohne Helm oder mit schlechtsitzenden Helm.

Dann halt auch noch Hunde, Katzen (ganz gemütlich auf der Fahrbahn) und Hendl (ja ich hab mir schon des öfteren gedacht, uiii das geht sich nimma aus - das Hendl nehmen wir sicher für die Suppe mit. Aber bis jetzt hat der Fahrer immer rechtzeitig bremsen können oder das Hendl ist in letzter Sekunde ausgewichen.)

Sonst auch noch so anderes Getier. Schweine werden von A nach B spazierengegangen, Ziegen grasen am Wegesrand, Gänse wackeln rum, Kinder spielen Volleyball und Federball am Straßenrand - alles sehr idyllisch.

Fährt man mit dem Auto durch die Gegend (okay mit dem Moped wär es noch ein Stück autentischer) sieht man viel von den Menschen und dem Leben hier. Die Straßen sind schmal und die Häuser meist nah an der Straße. Fenster und Türen sind offen und so hat man einen Einblick was sich abspielt.
Da sitzte eine alte Frau vorm Haus auf dem Boden, da spielt ein Jugendlicher mit der Gitarre, dort schauen Kinder aus dem Fenster. Der Hauptraum, der oft auch von außen sichtbar ist, ist meist für unsere Verhältnisse spärlich eingerichtet. Oft sitzen die Menschen am Boden, die Einrichtung besteht aus einem Tisch und einer Bank. Regale, Kästen, Schränke  sind eher selten zu sehen, an den Wänden sind Bilder von der Familie (Hochzeit, Schulabschluss - immer alle mit ernsten Gesicht) und Kalender mit riesen Bildern von Politikern.

Aber wie so oft schweife ich ab. Ich wollte ja von der Straße erzählen.
Also weiter auf der Fahrt, vorbei an den kleinen Häusern, Reisfeldern, Palmen, trocknenden Früchten am Straßenrand, haareschneidenden Menschen, fliegenden Federbällen, Frauen mit massig Grüneug am Kopf fahren wir die Straße entlang.
Plötzlich wird der Fahrer langsamer (gut wir sind vorher schon nicht schnell gefahren bei den Straßenbedingungen) - aber wir werden langsamer, da gerade irgendwo eine Hochzeit stattfindet. Ein dickes Seil am Boden quer über die Fahrbahn bringt die Fahrzeuge zum langsamen Fahren (also für was es bei uns eigentlich Schwellen gibt - es geht so einfach) und so fährt man in langsamen Tempo an der Hochzeitsgesellschaft vorbei, vorbei an Frauen in bunten Gewändern mit viel Spitze, Männer (die diskutieren, ob die Frau und der Mann heiraten dürfen), alle geduldig auf sehr engen Raum sitzend. Vorbei an den riesigen bunten Tafeln mit den Hochzeitswünschen geht es wieder weiter. Die Fahrt bleibt spannend, Musik läuft und ich genieße die Landschaft (die mich hier immer wieder aufs Neue fasziniert).

Und was soll ich sagen - ich bin ja schon so einiges von den Straßen hier gewohnt - Überflutungen, mehr Schlaglöcher als Straße, Flussbettüberquerungen (ja ich hab den Fahrer damals gefragt, ob er sich sicher ist, dass wir hier fahren sollen und ob wir nicht lieber ein Boot nehmen sollen - fanden sie total lustig - ich in dem Moment net). Aber ich werde immer wieder überrascht , vor einiger Zei - da war plötzlich die Straße weg, nicht nur teilweise oder ein Loch, sondern ich hab von meinem Platz aus wirklich nur eine Bruchstelle gesehen. Der Fahrer relaxed wie immer geht mal nach vor, nickt, kommt wieder zurück und setzt sich hinters Steuer. Die Schwester und ich steigen aus, machen Fotos (mit cooler Pose) und gehen ein Stück zu Fuß weiter, der Fahrer fährt routiniert die Straße weiter, für ein gutes Stück gibt es keinen Asphalt mehr und nur bei der Bruchstelle ist es aufgrund des Niveauunterschiedes a bissl haarig. Und so geht es auch wieder weiter zu neuen Abenteuern auf der Straße, von denen ich noch ein paar auf Lager habe...Wer weiß vielleicht gibt es ja einen Teil zwei.




Mittwoch, 4. November 2015

Werde Patin - werde Pate...ganz einfach.

Trommelwirbel...Mein Projekt ist soweit, um an die Öffentlichkeit zu gehen. Hier und da fehlt vielleicht noch der Feinschliff, aber das macht ja meinen persönlichen Stil (und Charme) aus.

Ich rufe hiermit das "Patenschaftsprojekt Nias" ins Leben.
Fleißige Blogleser und -leserinnen können sich  sicher noch an meinen Besuch mit den Schwestern bei den Familien erinnern. Ich habe damals mein Herz an die Kinder verloren und habe mit der Zeit hier gelernt, dass es für Kinder mit Behinderungen in Nias nicht leicht ist. Und so haben mein Chef und ich beschlossen, Paten und Patinnen für ein paar Kinder zu suchen.



Ich habe im Sommer alle Kinder für das Programm persönlich besucht, es waren berührende, aufregende, aufrüttelnde und lustige Momente.

Und so habe ich dann am Ablauf und Organisation des Projektes gearbeitet. So wie vieles hier, ging es langsam voran, aber so konnte ich auch viel darüber nachdenken und bin mir sicher, dass ich Gutes geschafft habe.

Bevor ihr die Hardfacts präsentiert bekommts, noch ein paar Worte:

Ich bin überzeugt, dass das Patenschaftsprojekt eine gute Sache ist. Ich kenne die Kinder und die Menschen, die das Projekt hier vor Ort betreuen. Leute mit großen Herzen für die Menschen in Nias - aber auch die notwendige Erfahrung haben. Wenn Ihr schon immer mal über so eine Patenschaft nachgedacht habt, dann packt jetzt die Möglichkeit am Schopf. Wenn nicht, vielleicht kennt ihr jemanden für den das gut passen würde, also bitte weitererzählen.

Ich danke euch jetzt schon fürs unterstützen - gedanklich und finanziell - beides ist wichtig.

Bei Interesse eine kurze Nachricht über Facebook (Patenschaft Nias) oder Mail an contact . Dann schicke ich euch gerne nähere Informationen zu.


A heart for Nias - Sponsorship for disabled children

Hi there!

Normaly I write my Blog only in german....but as this is very important for me I want to share this also in english.

I am in Nias (North Sumatra - Indonesia) since seven month now. I volunteer at the Caritas in the capital city Gunung Sitoli. One of the projects here is a communiy based rehabilitation for families with disabled children.

In one of the first month I could accompany the team to the families and I lost my heart with the children. And so I decided to start a sponsorship project for this children (as the budget at the Caritas is very tight).

During my visits to the children I had touching, funny and stirring moments. I learned that for disabled children it is not easy in Nias, because sometimes the trationell believe says that the disability is a curse and so sometimes they hide the children. The team of the Caritas already has done lot of educational work and still does.

As Nias is one of the poorest islands in Indonesia, some of the people do not have enough food or good water to drink. For this families I look for sponsorship.

30 Euro per month will help the children to secure that they can go to school and get enough food.
For more information write me a message in Facebook - then I can send you the details.

I visited all children personally and I fell in love with them and so will you. I also know the team that will continue the project after my stay here. They are very kind people and do professional work here.

If you have any question or you are interested to take a sponsorship, please do not hesitate to write to me.

Contact

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Es ist einfach gut, so wie es ist.

Nach meinem letzten Blogeintrag (ich weiß er ist schon ewig her) hat sich einiges getan. Als erstes muss ich erwähnen, dass sich nach dem Eintrag meine Beziehung zur Sprache wesentlich verändert hat.
Ich habe ungefähr zur gleichen Zeit ein Interview mit Paulus Hochgatterer gelesen (ich weiß nicht mal mehr um was es eigentlich ging) und da hat er unter anderem zum Schreiben etwas gesagt, dass bei mir hängengeblieben ist. Das Schreiben hilft ihm, die Gedanken zu strukturieren und er lernt dabei (oder so ähnlich).
Ja und ich denke, genau das ist bei mir passiert und dadurch hat sich bei mir eine innere Anspannung gelöst und ich habe gelernt ;-). Es gab seitdem kurze Gespräche, die ich führen konnte, manchmal auch längere. Ich bin noch weit davon entfernt einem Gespräch zwischen zwei KollegInnen folgen zu können, aber was solls?

Damit ihr auf Stand bleibt, was sich bei mir so tut, hier ein Schnelldurchlauf der letzten Wochen, bevor ich zu meinem eigentlichen Thema des heutigen Blogeintrages komme:

Nias/Sirombo - Ich war vier Tage mit einem Team der Caritas im Westen von Nias unterwegs, um hunderte Leuten gratis medizinisch zu versorgen. Wirklich beieindruckend. (200 Leute an einem Tag, die zum Arzt wollen und anschließend gratis Medikamente bekommen, muss man mal so reibungslos versorgen. Und das noch bei der ärgsten Hitze. Die Leute sind teilweise einige Stunden zu Fuß gekommen und haben geduldig gewartet. Und alle sind drangekommen und wurden versorgt.)

Singapur - Nach sechs Monaten musste ich ausreisen um ein neuerliches Visum zu beantragen (ja unglaublich -  ich bin jetzt schon über ein halbes Jahr in Indonesien!)

Sumatra - Juchhu! Ich habe Besuch aus der Heimat bekommen. Ich bin jetzt noch ganz aus dem Häuschen, dass Peter und Gerti da waren und wir fast zwei Wochen miteinander auf Sumatra verbringen durften. Ich wusste es ja vorher schon, aber gute Freunde sind durch nichts zu ersetzen! Dickes Bussi von mir und danke für die gemeinsame Zeit!
Um mehr über unsere Reise zu erfahren, müsst ihr unbedingt Gertis Blog lesen.
(Ich sag nur so viel, im Dschungel Orang Utans zu sehen, war eines der beeindruckendsten Erlebnisse in meinem Leben und werde ich nicht so schnell vergessen.)
Also nix wie hin zu        gerti's on the road   !!!!

Nias again! - Ja und dann bin ich nach drei Wochen wieder  nach Hause geflogen (ja hier ist inzwischen ein Stück zuhause entstanden) in Alma von allen aufs herzlichste begrüßt und von vielen Kindern umarmt worden.

Das führt mich zu meinem heutigen Thema. Vor meinem "Refreshing" (so nennen die Mädls in Alma meine Reise) dachte ich, wow was ich nicht alles unbedingt in Singapur und in Medan machen muss, weil ich es hier auf der Insel nicht habe. Allen voran internationales Essen, shoppen und heiß duschen.
Schon Wochen vorher hab ich davon geträumt.
Okay endlich in Singapur angekommen (ich erspar euch die Details der müüüüühsame Anreise) war ab ins Taxi, im Hotel einchecken und nichts wie ab unter die heiße Dusche. Ich sag jetzt nicht, dass es nicht super war, aber mein Gedanke war "und auf das hast du dich jetzt so lange gefreut?"

Ich bin die nächsten Tage natürlich auch beim Starbucks und Burger King und auf meherern Shoppintouren gelandet, aber ich habe auch gemerkt, dass das jetzt nicht der Himmel auf Erden war.

Ich hab alles in Nias was ich brauche. Mir geht nichts ab. Anscheinend musste ich nach Singapur fahren, um das zu erkennen. Manchmal schätzt man erst, was man hat, wenn man weg ist.

Was ist das jetzt in meinem Fall?
Ich habe eine Struktur (ich gebs zu ich brauch das!!!), man könnte es auch Alltag nennen.
Ich habe immer genug zu essen und mir schmeckt es. (Für mich wird täglich gekocht und ich muss mich um nichts kümmern - he was für ein Service ist das? Und noch dazu ist das Essen hier relativ ausgeglichen mit Reis, Gemüse und Fisch an den meisten Tagen. So gesund ernähr ich mich sonst nicht.)
Ich habe die Kinder. (Ja die haben sich inzwischen in mein Herz gestohlen.)
Ich habe die Mädls, die hier arbeiten. (Inzwischen ist es mir gelungen eine kleine Beziehung zu manchen aufzubauen. Und mit den Tshirts aus Singapur und Lake Toba habe ich mich zusätzlich beliebt gemacht. Hihi.)
Es ist nie so kalt, dass ich Socken und Sneaker brauche und meist könnte ich mit kurzer Hose rumlaufen, wenn das denn schicklich wäre. (He, das sind genau meine Temperaturen. Wenn man mal akzeptiert hat, dass man ständig schwitzt und es oft regnet. Ich liebe den Regen hier übrigens.)
Ich hab meinen Kindle. (Und meist auch genug Strom, um ihn aufzuladen.)

Und bevor jetzt viele von euch denken, "Hilfe. Sonja kommt nicht mehr heim." Nein, das ist nicht mein Plan. Aber ich habe eine gute Zeit hier.

PS: Wenn ihr den Text sorgfältig gelesen habt, wisst ihr was mir doch sehr abgeht ;-).



Dienstag, 1. September 2015

Einfach Knoblauch. Sprache einfach.

Gleich am Anfang des Rätsels Lösung. Also die beiden Brandblasen stammen von (ja ihr habt in der Überschrift richtig gelesen) KNOBLAUCH. Hm???!!! Wird sich jetzt der eine oder die andere denken. Ja hab i mir a gedacht. Aber ich hab gegoogelt und ich hab auch noch andere Leidgenossinnen gefunden. Wie genau ist des passiert? Also zur Abschiedsfeier von Sigrid gab es viel zu tun und da ich in "Sigis Backstube" (es gab Rouladen mit diversen Füllungen) keine große Hilfe war, bin ich in die Küche. Da haben sie mir eine Riesenschüssel voll mit Knoblauch zum Schälen gegeben. Sowas mach ich gern und so hab ich fleißig vor mich hingeschält. Nach ungefähr zwei Drittel der Schüssel haben meine Finger zu brennen begonnen. Aber da ich nicht als blöd oder unhöflich dastehen wollte, machte ich weiter. Als ich fertig war hab ich mir gleich die Finger mit kaltem Wasser abgespült, weil ich es echt nicht mehr ausgehalten habe. Die ganze Woche darauf waren mein Zeige- und Mittelfinger taub und dann kamen die Blasen. Also das ist die Geschichte von meinen Brandblasen - und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, ich hatte meine Finger nirgends, wo sie nicht auch hingehören.

Aber nun weiter zum heutigen Blogeintrag. Ein Thema, das mich jetzt schon längerer Zeit beschäftigt, ist die Sprache. Eh klar.

Sprache ist für mich etwas Essentielles. Ich rede gern, manchmal auch nur um zu reden, aber meist um mich mit anderen Menschen, Themen oder mit mir auseinanderzusetzen. Manchmal einfach nur um Spaß zu haben und manchmal um die weltbewegenden Dinge dieser Welt zu diskutieren und alles dazwischen.

Nun gut ich wusste ja, dass ich in ein Land fahre, wo ich die Sprache nicht verstehe und die ich erst lernen muss. Aber ich wusste nicht, wie es mir damit gehen wird. Nun ja, am Anfang fiel es mir schwer, mir überhaupt vorzustellen, dass ich irgendwann irgendwas verstehen werde. Aber es kam der Augenblick, an dem ich mich an der Oberfläche, über Dinge (sehr langsam) unterhalten kann, die das tägliche Leben betreffen, wie z.B. Essen, Wetter, mein Familienstand (weil das werde ich hier ständig gefragt und irgendwann hab sogar ich es geschnallt, was ledig bzw. noch nicht verheiratet heißt). Also ich kann mit guten Gewissen sagen, ich kann mich in Indonesien alleine fortbewegen und ich verhungere nicht...Gut an diesen Punkt bin ich jetzt schon länger und jetzt warte ich auf den Zeitpunkt, wo es endlich weitergeht.

Was nämlich nicht geht, das ist einer Unterhaltung folgen, die die Leute untereinander führen, z.B. in der Mittagspause. Ich bin schon froh, wenn i mitkrieg, um was für ein Thema es geht, ich bin weit davon entfernt einem Gespräch zu folgen, geschweige denn eines mit mehr Inhalt zu führen. (Ja genau das, was ich vorher beschrieben hab, was mir an Sprache so wichtig ist.)

 Und da komm ich zum Thema Kultur. Ja vielleicht liegt es gar nicht an mir, vielleicht liegt es auch an der Kultur der Menschen in Indonesien. Diese sind sehr freundlich, zurückhaltend, gehen Konfrontationen aus dem Weg bzw. werden nicht direkt angesprochen. Man ist sehr gastfreundlich, das heißt ich bin hier Gast und das bleibe ich wohl auch und werde auch so behandelt.
Wenn man sich einmal trifft, wird man gleich als Freund bezeichnet (und noch wichtiger ist es, wenn man sagen kann, ich habe einen Freund irgendwo im Westen, das hebt das Ansehen dieser Person). Aber wichtige Dinge werden in der Familie besprochen. Und klar, das ist jetzt sehr pauschalierend (und es gibt noch viel mehr Facetten dieser Kultur) und es gibt sicher auch Menschen hier, die nicht so sind. Aber vieles habe ich hier auch so erlebt (und nicht nur darüber gelesen).

Vielleicht liegt es aber auch an meiner ganz persönlichen Kultur. Ich neige dazu, wenn ich glaube etwas nicht zu können,es gar nicht erst zu versuchen. (Möchte hier gar net ins Detail gehen.) Und so neige ich auch hier manchmal dazu, gar nicht zu reden. Es gibt die Menschen, die reden einfach drauf los und schaffen es auch mit wenigen Worten sich zu unterhalten und auch komplizierte Dinge rüberzubringen. Ich gehöre dann eher zu der Sorte, abwarten was sich tut, höflich zu sein und zu antworten, wenn ich etwas gefragt werde.

Und da komme ich dann zur Stille. Durch diese Umstände begegne ich ihr hier immer wieder - der Stille.

Der Stille, weil ich grad nicht weiß, was ich sagen soll.
Der Stille, weil ich Stunden überlege, wie ich es sagen soll.
Der Stille, weil ich warte, dass mich jemand anspricht.

Der Stille, weil der andere vielleicht grad nicht reden mag.
Der Stille, weil der andere deine Stille respektiert.
Der Stille, weil man sich grad nichts zu sagen hat.
Der Stille, weil es grad so passt.

Der Stille, weil die Gedanken gerade so laut sind.
Der Stille, weil die Natur überwältigend ist.
Der Stille, weil man sich selbst genug ist.
Der Stille, weil man mit sich eins ist.

Und so nähern sich die Stille und ich ein wenig an.

PS: Und natürlich auch Bahasa Indonesia und ich :-)!

Freitag, 14. August 2015

Einfach Alltag - Alltag einfach

Wenn ich mir meine Beiträge auf Facebook und die Blogeinträge so anschaue, denk ich mir, dass Ihr alle das Gefühl haben müsst, mein Leben hier besteht nur aus Abenteuer und Strand. Und versteht mich nicht falsch - ja es ist aufregend hier - aber es gibt auch einen Alltag. Tage an denen ich nur rumsitze und drauf warte, dass irgendwas passiert.
Und deswegen möchte ich diesen Blog gerne meinem Alltag widmen und Euch darüber erzählen. Auch aus dem Grund, damit ihr eine bessere Vorstellung bekommt, wie mein Leben hier so ausschaut.

Also wie ihr vielleicht mitbekommen habt, wohne ich in Alma, einem Kinderheim das von Schwestern geführt wird. Hier leben ca 35 Kinder im Alter von 4 Monaten bis 18 Jahren. Kinder ohne und Kinder mit Behinderungen, Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen im Heim sind. Das ganze wird von 3 Schwestern und ca zehn Mädels (im Alter von 18 bis 25 Jahren) betreut. Diese leben mit den Kindern hier gemeinsam und verbringen quasi Tag und Nacht miteinander. Ich bin (gottseidank) im Gästehaus - einem eigenen Trakt untergebracht.

Bis vor kurzem habe ich hier mit Sigrid, einer Freiwilligen aus Österreich, gewohnt. Und ach ja, ein Pastor aus dem Westen von Nias, hat hier auch ein Zimmer und schneit hin und wieder mal hier rein. Außerdem gibt es noch ein viertes Gästezimmer für Freunde.
Jetzt wohn ich in diesem Trakt alleine. Was bei allen seit einer Woche immer wieder zu der Frage führt. Sonja - ganz alleine?! Hast Du eh keine Angst? Die Kinder erwähnen dann noch "Setan" ("Satan") - Ich erwidere dann nur, ich bin nicht alleine, in Alma wohnen 35 Kinder. Und ja das meine ich auch so, also so richtig alleine bin ich nie. (Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht ab und an einsam fühle. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Ich schweife ab. Ich wollte eigentlich über meinen Tagesablauf - meinen Alltag - schreiben, der sehr einfach ist.
Um circa halb vier in der Früh höre ich gefühlt zehn Hähne krähen (ich dachte die stehen im Morgengrauen auf - das wär um kurz nach sechs oder so?!?) und ich wälze mich im Bett rum. Versuche weiter zu schlafen. Dann beginnen um ca fünf die Kinder aufzustehen und scheppern in der Küche mit dem Geschirr und schreien herum (durch die offene Bauweise alles schön deutlich zu hören). Spätestens jetzt hau ich mir die Oropax rein, um noch bis sieben, halb acht zu schlafen (was mir unterschiedlich gut gelingt). Dann gibts Frühstück (Toastbrot - indonesisch wäre Reis mit Ei und/oder Gemüse). Dann heißt es warten auf meinem Chaufeur mit dem Caritas Auto. Das kommt zwischen halb neun und neun. Am Anfang hat mich das Warten genervt, aber inzwischen genieße ich die Zeit, die ich hab.

In den ersten beiden Monaten habe ich im Büro nicht wirklich viel zu tun gehabt außer warten, dass wir uns irgendetwas anschauen. Das Highlight des Tages ist das Mittagessen in der Kantine. Ich versteh zwar meist nicht, was da geredet, aber ich sitze immerhin nicht im Büro rum und surfe im Internet.
Inzwischen ist aber mein Projekt "Patenschaft Nias" vorangeschritten und ich arbeite grad am Konzept und an diversen Unterlagen, alles schön langsam. ("pelan-pelan")

Zwischen halb fünf und halb sechs Uhr (je nachdem, ob grad ein Auto frei ist) fahre ich mit dem Chauffeur wieder heimwärts mit Zwischenstop im Supermarkt, wenn ich was brauche.

Je nach Gemütslage spiel ich dann ein wenig mit den Kindern oder setz mich zu den Mädls, die hier arbeiten. Stimmt nicht ganz. Die Kinder kommen vorbei und hüpfen vor mir rum, klettern irgendwo rauf, wollen mit dem Handy spielen, schreien rum, streiten miteinander, lachen viel, nerven auch, machen Dreck, sind supersüß. (So wie übrigens "meine" drei kleinen Hunde, die Sigrid über alles geliebt hat und gefüttert hat und ich jetzt geerbt habe - man glaubt es kaum, aber wenn sie mich mit dem Hundeblick anschauen, werde ich weich.). Zurück zu die Kinder - die  sind Kinder eben :-) und ich habe sie alle schon in mein Herz geschlossen.

Um sechs wird in Alma gemeinsam gebetet. Da ist es für eine halbe Stunde etwas ruhiger und ich setz mich auf die Terrasse und lese ein wenig. Dann wird mir mein Abendessen serviert. (Ich weiß - Luxus pur - Chauffeur, Essen wird serviert...Ist aber manchmal auch anstrengend, weil man hier immer als Gast behandelt wird und außerdem dadurch auch manchmal eingeengt ist.) Danach ist nicht mehr viel los. Die Kinder gehen um neun schlafen. Das ist der erste Moment des Tages, wo es richtig ruhig hier ist in Alma. Da sitz ich meist noch auf der Terrasse und genieße die Ruhe und die Kühle und auch ich gehe dann bald ins Bett und lese und schlafe dann bald...damit mich mitten in der Nacht die Hähne wieder aus dem Schlaf reißen können.

PS: Ein kleines Quiz am Ende, weil dieser Beitrag ein bisschen trocken ist:
Ich habe am linken Zeige- und Mittelfinger eine Brandblase. Was ist passiert? Es hat nix mit Feuer oder Hitze zu tun.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Einfach schnell ins Krankenhaus.

Einige von Euch haben ja mitbekommen, dass ich im Krankenhaus war. Deswegen auch die lange Pause hier am Blog.
Ich hatte Dengue Fieber und Typhus gleichzeitig. (Nein, ich hab keine Ahnung, wie i zu dem Glück gekommen bin).
Vor drei Wochen an einem Montag bin ich mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber aufgewacht, auch am Dienstag war die Situation net wirklich besser und i hab mir no gedacht, ohoh vielleicht is des Malaria. Und so hat mich Sigrid gschnappt und wir sind mit Yusnita (ein Herz von einer Seele in der Caritas hier) ins Labor, um Malaria zu testen. Yusnita hat auch noch gemeint, dass wir unbedingt auch Typhus testen sollen. Eine Stunde später war das Ergebnis da, positv auf Typhus und ich war auch schon im Krankenhaus. In einem privaten, kleinen und dem besten und teuersten der Stadt. Nomal Blut abgezapft und ich war auch schon in einem Einzelzimmer am Tropf im Krankenhaus Tabita, dass von Schwestsern geleitet wird (vor der Oberschwester hab i mi a bissl gefürchtet).
Bei der Aufnahme haben sie auch noch was von Dengue gefaselt, aber ich war da schon im Delirium.  Nach zwei Tagen bekam ich dann die Bestätigung, ich habe Dengue und Typhus.
Die Details der Krankheiten könnt ihr gerne googeln, ich habe von beiden Krankheiten glaub ich alle Symptome nach der Reihe bekommen.
Nachdem ich der Ärztin erklärt habe, dass ich versichert bin und ich keine Probleme mit Geld habe (stimmt a net wirklich,  hihi), wollte sie mich auch nicht mehr nach drei Tagen nach Hause schicken. Ja für die Leute hier ist das Krankenhaus sehr teuer und meist können sie sich nur ein, zwei Tage leisten und bekommen, dann Medikamente für zu Hause (die sie sich manchmal a net leisten können). Das Versicherungssystem in Indonesien wurde gerade umgestellt, und ich glaube, dass es besser geworden ist, aber da kenn i mi zuwenig aus.

Also was will ich eigentlich erzählen? Ich war glaub ich, seit ich mit fünf mit Mandeln operiert wurde, nimma im Krankenhaus (Gottseidank.). Ich weiß net, wie das in Österreich ist, aber ich find das Krankenhausleben stressig! Um sechs dreht die Krankenschwester das Licht auf, haut mir eine Spritze rein, lasst das Licht brennen und geht wieder. Um halb sieben stellt mir eine nette Angestellte mein Frühstück hin (i kann nix essen, mir graust einfach nur). Dienstübergabe, Visite, Medikamente, Badezimmer wird geputzt. Zimmer wird geputzt. Snack wird reingebracht (Na - I kann immer no nix essen.). I will einfach nur schlafen....Am Nachmittag geht es vielleicht ein bissl lockerer zu. Der letzte Besuch der Schwester mit Medikamenten ist aber um halb eins in der Nacht. Wann bitte soll i schlafen?! Zwischendurch dürfen nämlich zu jeder Stunde die BesucherInnen kommen und das tun sie auch, um sieben in der Früh, um neun um Abend und zwischendurch. Ich hab das Gefühl, dass ich die ersten Tage immer nur so kurz vorm Einschlafen war, weil dann wieder Action war....Und dann ist es für Indonesier total komisch, dass ich allein im Krankenhaus übernachte und niemand bei mir schläft. (Hier ist es nämlich üblich, dass die halbe Familie beim Patienten übernachtet.) Das werd ich mindestens dreimal am Tag meines Aufenthaltes gefragt. Und i denk mir nur, gottseidank hab i wenigstens die paar Stunden in der Nacht a Ruh!

Das hört sich jetzt natürlich arg an, Tatsache ist, dass ich im Krankenhaus gut aufgehoben war und sich alle ganz lieb und professionell um mich gekümmert haben. Es war total nett, dass soviele Menschen vorbei geschaut haben (Krankenbesuch gehört sich glaub ich, ist aber kurz und bündig, worüber ich sehr froh bin). 

Was hat mich in der Zeit außer meinem Frohsinn weitergebracht? (Ja dazwischen hatte ich nämlich ordentliche Durchhänger - inklusive Heulanfall vor der Mitarbeiterin, die mir das Essen gebracht hat, weil ich nimmer konnte - diese hat dann gleich ihre Freudinnen geholt und wir haben eine Fotosession gemacht). Alos, was mir geholfen hat, war, dass so viele Leute zu Hause in Österreich an mich denken, sich um mich Sorgen machen und mir somit wirklich viel Kraft gegeben haben. DANKE an alle. Jede und jeder hat mir auf  ihre und seine spezielle Art geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich solche Menschen an meiner Seite haben darf. (Im Moment zwar örtlich weiter weg, aber emotional näher denn je.)


Montag, 15. Juni 2015

Einfach im Paradies.

Also ich war mal kurz eine Woche im Paradies.
Auf einer Insel gleich bei Nias, Pulau Asu. (Eigentlich sollt i den Namen hier net verraten, damit es auch so bleibt, also pssst.)

Aber von Anfang an. Sara (Freiwillige aus Italien) hatte letzte Woche ihre letzten Tage ihres Einsatzes hier auf Nias und bevor sie abflug, wollte sie noch einen Kurzurlaub am Meer. Alle Einheimischen empfahlen uns Asu und Mama Silvie. Also buchten wir (oder besser gesagt eine Kollegin vom Büro buchte für uns, damit wir nicht den Preis für AusländerInnen zahlen müssen) und machten uns an einem Montag morgen auf den Weg.

Drei Stunden holprige Fahrt 70 km mal auf die andere Seite von Nias zur Bootsanlegestelle, rauf aufs Boot und nach einer halben Stunde waren wir einach im Paradies.

Eine traumhafte Bucht.
Türkisblaues Meer.
Durchsichtiges Wasser.
Weißer Sandstrand.
Ein paar kleine sehr einfache Bungalows.
Mama Silvie - immer für uns da.
Frischer saftiger Fisch direkt vom Meer auf unsere Teller.
Mein Kindle:-).

Also ich brauch nicht mehr.

Ich hab mich die ersten beiden Tage gezwickt, weil ich dachte, ich träume.
Womit hab ich das denn verdient?!!

Eine Woche weit weg von allem. Gungung Sitoli (die Stadt wo ich lebe) ist das reine Gegenteil (einer meiner nächsten Posts wird mal näher über mein Leben hier eingehen) und ich konnte mir die eine Woche gar net vorstellen, dass diese Insel Asu so nahe ist und doch so weit entfernt von allem hier.

Nach einer Woche Erholung gings dann auch wieder zurück. Der Abschied von Sara kam schneller als gedacht. Sie ist bereits wieder in Italien mit all ihren Erinnerungen und Erlebnissen im Herzen und wahrscheinlich auch wieder im Alltag drinnen.
Ich habe in dieser Woche versucht, mir die Eindrücke der Insel ganz fest einzuprägen.

Aber Pulau Asu und Mama Silvie sehen mich auf jeden Fall wieder.




Sonntag, 31. Mai 2015

Die einfachen Dinge.

Diese Woche war abwechslungsreich und anstrengend. Laufen hier manche Tage ja sehr simple (anderer Ausdruck für "vü herumsitzen und nix tun") ab, waren die letzten Tage voll von Erlebnissen.

Montag, Dienstag - Hochzeitseinladung in Sorake (Surferbeach im Süden - der Sohn von Mama heiratet eine Amerikanerin)
Mittwoch, Donnerstag - Sibolga (auf Sumatra) um mein Visum das erste Mal zu verlängern (Foto von mir zugeknöpft bis oben hin und Fingerabdrücke abgeliefert - damit ich beim nächsten Drogenschmuggel sofort überführt werden kann).

Ja es war aufregend, interessant und spannend- traditionelle Hochzeit, die Dorfältesten diskutieren ob die Frau und der Mann heiraten dürfen, traditioneller Tanz, Empfang mit Hochzeitspaar - hunderte Leut (auch ich) sitzen rum und schauen sich das Spektakel an (eh klar - wir mussten vor der Party am Abend nach American Style zurückfahren. Ein kühles Bier blieb mir also dieses Mal verwehrt. Bier - was ist das? Oh ich glaub ich halluzinier grad....schnell weiter im Text.)

Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh mit Susi Air nach Sibolga fürs Visum. Ja Susi Air hört sich net nur so an, es is im Prinzip ein Miniflugzeug mit 12 Plätzen und man wird vom amerikanischen Piloten - absoluter Wow Effekt, wie er im Buche steht - persönlich begrüßt. Ja, Susi Air sieht mi sicher wieder. Am Abend dann das absolute Gegenteil - Rückfahrt mit ner stinkigen Fähre, wo i mir ein kleines Zimmer mit zwei Pastoren (sehr weit entfernt von Dornenvögel) teile.

Ganz viele Dinge für drei Tage, sage ich Euch. Aber was mir in Erinnerung bleibt (jo natürlich a die Hochzeit und der Pilot) sind die einfachen Dinge (oder doch net so einfach?).

Wie aus einem kurzen Strandspaziergang eine Barfußwanderung in ein traditionelles Dorf wurde.

Am Montag war Relaxing angesagt - Eistee im einzigen Lokal am Strand. Yusuf (unser Fahrer) fragt, ob wir ein wenig den Strand entlangspazieren. Beim Spaziergang beginnt er zu erzählen, wie es hier vor den Erdbeben vor zehn Jahren war. Ein paar zerfallene Bungalows entlang vom Strand zeugen vom Tourismus, der zuvor hier geherrscht hat. Er erzählt und meint nebenbei ob ich Lust habe, mit ihm zu einem traditionellen Dorf in der Nähe spazieren möchte (zwei Kilometer oder so).

Ja klar, mach i des barfuß - kann je net so weit sein. Na gut, da hab i mi getäuscht, barfuß marschieren wir durch den Wald über die Straße einen kleinen asphaltierten Weg einen Hügel hinauf. (Ja richtig - ich hab mir meine zarten Füsschen ein wenig aufgewetzt - aber das war es wert.) I bin ja froh, dass net nur i voll geschwitzt habe. Stehen bin i nur einmal geblieben, um Luft zu holen, weil dann haben sich hunderte Gelsen über mi hergemacht. (Nein für den kurzen Strandspaziergang hab i mi net eingesprüht. I hoff kane von de Viecher hat Dengue oder Malaria gehabt...)
Aber es hat sich ausgezahlt. Wir spazieren scheinbar mitten im Nirgendwo in das Dorf. Am Beginn sind Gräber mit Drachköpfen. Yusuf erzählt mir, dass der "King" vom Dorf hier begraben ist. (Die Geschichte der Dörfer gibt es ein andermal.) Dann gehen wir ein paar Stufen hinauf ins Zentrum des Dorfes. Ich hab ja schon bei meinem ersten Ausflug so ein traditionelles Dorf gesehen. Da hat es mich schon beeindruckt. Haus an Haus mit offener Bauweise. Zwei Reihen gegenüber und in der Mitte eine große freie Fläche. Hier spielt sich das Leben ab. Wäsche liegt zum Trocknen. Kinder spielen Fußball. Die Menschen sitzen in Gruppen zusammen und tratschen. Ich komme mir zwar immer wieder wie ein Fremdkörper vor, aber mir gefällt auch die Atmosphäre. Yusuf grüßt manche Leute. Wir setzen uns am Ende der Straße. Ein Freund setzt sich dazu. Es werden nur wenige Worte gewechselt. Ich genieße die Aussicht zum Meer hinunter. Und dann geht es auch schon wieder weiter. Zurück zum Strand.

Ja das bleibt mir in Erinnerung.

Dienstag, 19. Mai 2015

Einfach zurechtgerückt...

Ich dachte mir ja schon vor meiner Reise, dass das passieren wird und es war ja auch ein Grund, warum ich einen Auslandseinsatz machen wollte. Um das Bild (das Leben  in Wien, die vermeintlich wichtigen Dinge, wie der übermäßige Konsum von allem und viele andere Dinge) zurechtzurücken und neue Perspektiven zu bekommen. Nun ja. Ein Stück dieses Weges bin ich scho und zwei Ereignisse in den letzten Wochen haben dazu geführt.

Nummer eins: Freitag vor einer Woche habe ich mein erstes (sehr kurzes) und hoffentlich mein letztes Erdbeben miterlebt. Und ich muss sagen, das war gar nicht schön. Es hat gottseidank wahrscheinlich net amal eine Minute gedauert und es nichts passiert. Aber wie ich später nachgelesen habe, war es doch fast eine 6 auf der Skala. Net so wenig.
Es war sehr kraftvoll und ich hab gespürt, dass es einiges zerstören hätte können. Und dieses Gefühl war schon arg. Hilflosigkeit.
Mit dem Wissen, dass erst wenige Tage zuvor in Nepal ein Erdbeben so viel zerstört hat und hier vor zehn Jahren auf der Insel zwei Erdbeben so viel angerichtet haben, war es gleich noch einmal ein Stück weit realistischer. Ja ich hab mich klein gefühlt.

Nummer zwei: Ich bin ja immer noch in der Kennenlern-Nixtun-Phase und so durfte ich vorige Woche eine der Schwestern bei denen ich wohne bei einen ihrer Einsätze begleiten. Circa einmal die Woche fahren die Schwestern zu Familien, die ein behindertes (geistig oder physisch) Kind haben in die entlegendsten und ärmsten Teile von Nias. Sie bringen etwas zu essen mit, plaudern etwas  mit den Familien, machen ein wenig Physiotherapie (eher leichte Massagen) und fahren dann wieder weiter. An diesem Tag haben wir ca vier oder fünf Familien besucht.

Gut, ich habe ja schon erwähnt, dass Nias eine der ärmsten Inseln ist und bei meiner ersten Fahrt durchs Land habe ich ja auch schon so meine Beobachtungen gemacht. Aber diese Erfahrung war auf jeden Fall anders.
Ich versuche gerade die Eindrücke in Worte zu fassen und es gelingt mir nicht. Also was habe ich gesehen, erlebt, gefühlt? Einfache kleine Häuser, meist stickig, viele Kinder, Schlafplätze am Boden (wenn Betten, dann Holzgestelle ohne Matratzen). Braune Wasserlöcher, die zum Waschen, Kochen und Trinken dienen. Freundliche Menschen. Die einzigen Sessel werden natürlich uns zur Verfügung gestellt, die Leute hier sitzen am Boden.

Die Schwester, die ich begleiten durfte, war sehr ruhig und respektvoll und hat den Menschen etwas zugehört, manchmal wurden auch fast keine Worte gewechselt. Zu den meisten von den Familien kommen die Schwestern einmal im Monat, die Wege sind lang und die Familien weit auseindander. Das Geld ist auch bei den Schwestern knapp.

Dieser Einsatz hat mich sehr berührt und nach zwei Wochen im Caritas-Büro hat natürlich auch mein Sozialarbeiterherz höher geschlagen.
Und der Einsatz hat so manches zurechtgerückt...

PS: Okay, zum Schluss noch eine kleine Anekdote zum Erdbeben. Als die Erde rüttelte, bin ich gerade im Büro und esse einen Apfel, kenn mi net glei aus - hör dann schon alle ins Freie laufen und beim zweiten Rütteln schon hinterher. Da war es gottseidank auch wieder vorbei. Da bemerk i, dass ich immer noch den Apfel in der Hand habe. Alle anderen hatten ihre Handys geschnappt (und rufen ihre Angehörigen an, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordung ist), nur i steh da mit dem depperten Apfel und vor lauter Schock ess i ihn genüsslich weiter. Na ja - Peda hat schon so schön gesagt: mit dem Apfel komm i im Notfall sicher weiter als mit meinem Handy.




Donnerstag, 7. Mai 2015

Nias ist einfach anders

Okay, ich habe gedacht Jogja war schon anders. Gut - Nias ist nochmal anders.
Ich bin vorige Woche nach zweimaligen Umsteigen von Jogja hier in Gunung Sitoli gelandet. Gottseidank direkt vom Flughafen von der zweiten Freiwilligen Sigrid und Chauffeur der Caritas hier abgeholt worden. Schnell mal die Sachen ins Zimmer, zwei Stunden später Gespräch mit Pastor Michael (Chef der Caritas) und Frans (Projektmanager & mein Chef). Hab mir gedacht, da erfahr i was auf mi so zukommt, aber viel mehr als Kaffee trinken und kurzer Austausch war da net. Aber ich werd Euch nicht mit dem langweiligen Büroalltag meiner ersten Woche zu texten....

Da am ersten Mai auch hier langes Wochenende war und Sigrid und Sarah (Freiwillige aus Italien) schon einen Ausflug nach Teluk Dalam (Surferhotspot im Süden von Nias) geplant hatten, bin ich gleich an meinem Wochenende auf der Insel ziemlich rumgekommen. Mit von der Partie waren noch Sara (Mitarbeiterin der Caritas) und Yussuf (unser Chauffeur, Guide und Aufpasser). Und ja - ich hätte in Jogja doch mehr Vokabeln lernen sollen!!!!!

Die Tour ging dann nicht nur zum Surferhotspot, sondern auch noch in ein traditionelles Dorf, quer durch die Wildnis von Nias, zum Stonejumping, zum Essen bei der Schwester von Yussuf in einem sehr alten sehr traditionellen Haus (mit offener Feuerstelle und Klo - Loch im Boden -  neben den Schweindeln) bis zum einsamen Sandstrand. (Ja ich hab mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, weil natürlich net gscheit eingeschmiert - versprochen, mach i nimma.)

Okay - es waren fast zuviele Eindrücke für ein Wochenende (und einen Blogeintrag) drum versuche ich hier mal nur einen ersten Gedanken aus meinen tausenden rauszunehmen.

Schon die Fahrt allein war ein Erlebnis für sich. Die Strecke von GS nach Teluk Dalam dauerte vier Stunden (bitte selber googeln wieviele KM das sind). Die Straßen (und diese ist die beste auf der ganzen Insel) sind ein Wahnsinn. Stellt Euch eine schlechte Straße vor und dann stellt euch das Ganze zehnmal schlimmer vor. Gut für mich, denn die Fahrt war deswegen langsam und ich konnte die Eindrücke voll aufnehmen. Grün, Grün, Grün, Bananenbäume, Dschungel, Häuser, Menschen.

Am Straßenrand (wobei man eigentlich net vom Rand reden kann - fast schon auf der Straße) wird die Wäsche getrocknet, manchmal auf einer Plane, manchmal auf dem Gebüsch, dann wieder ein Brückengeländer, auf Grabsteinen (schauen anders aus als bei uns) und manchmal einfach auch am Beton. Das Auto zischt dran vorbei. Aber net nur die Wäsche wird am Wegrand getrocknet, auch der Reis, das heißt ich hätte (habs eh net gemacht) in den Reis spucken können und irgendwer von Euch hätt dann meine Spucke mitgegessen :-)!

Okay, aber Spaß bei Seite, man spürt die Armut, aber auch das einfache Leben hier. Wobei ich das Gefühl hatte, die Menschen sind zufrieden. (Gilt sicher nicht für die Ärmsten unter ihnen!!! - Frans hat mir erzählt, dass Nias eine der ärmsten Inseln in Indonesien ist und ich werd euch wahrscheinlich noch davon berichten.)

Das war mal fürs Erste. Es folgen sicher noch viele Eindrücke, keine Angst - ich könnte jetzt schon viele Blogs füllen und bin erst zehn Tage hier.
LG Soni

PS: Liebe Betti! Hab am Surferstrand schon einen brasilianischen Biologen kennengelernt ;-). Ich tastse mich ran...

Sonntag, 26. April 2015

Einfach mal kochen - Cooking Class

Wie versprochen die dritte Story zu meiner Trilogie "I will survive".

Ich sags gleich die Kakerlakengeschichte war der Höhepunkt, i wollt nur, dass Ihr auch den nächsten Blog lest ;-).

Wie die meisten von Euch wissen, bin ich ja hier die ersten drei Wochen in Yogyacarta und mache einen Sprachkurs. Im Rahmen dieses Kurses gab es letzte Woche einen Kochkurs (Cooking Class).

Um neun am Vormittag gings mit zwei der Lehrerinnen mit dem Moped (i bin ja schon fast a Pro beim Mitfahren) vorerst mal zum Markt und anschließend ins Boardinghaus (Studentenwohnheim) einer Lehrerin (die meisten von denen studieren Englisch).

Unser Menü haben wir schon vorher entschieden: Suppe, Gulai Ayam (mit Hendl), frittierten Tofu und Tempe (essen die ständig als Beilage oder Snack), Sambal

Also auf zum Markt. Von außen sind grad ein paar Standl zum Sehen (die "Standler" sitzen teilweise am Boden) - aber siehe da wie wir etwas weitergegangen sind, ist das Areal doch größer...und stickig.
I schwitz wieder mal wahnsinnig, aber die Atmosphäre ist nett. Gemüse, Obst, Kräuter, alles mögliche wird hier angeboten....auch Hendl. Dieses liegt ebenfalls in der Hitz bei an Standl. Schaut aber frisch aus - auf des sollt i vertrauen, I hab mir nur gedacht, dass i heut besonders drauf schau, dass alles gut gekocht und/oder frittiert wird.

Also alle Sachen für fast nichts (50.000 IDR) gekauft, rauf aus Moped und weiter zum Boardinghaus. Der erste Eindruck nett. Kleine Einheit mit ca 8 Zimmern. Dann gehts weiter in die Küche. Hmmm.
Also stellt Euch je nach LeserIn eine Campingplatzküche/Studentenwohnheim/ Obdachlsoenwohnheimküche vor (wobei letztere vom Grad der Verschmutzung schon sehr nahe kommt. Jetzt war ich mir sicher, alles was ich da heut ess, muss sehr gut kochen bzw. gscheit frittiert sein!

Aber jetzt ran an die Arbeit - Hendl im Wasser kochen, Gemüse schnippseln, Kräuter zermalmen.
Und schwupsdiwups is unser Menü fertig. I schwitz immer no, aber es schmeckt super. Wir sitzen gemütlich am Boden im Zimmer (des is sauber) und es schmeckt köstlich. Und zur Info: ich hab trotz net gekühltem Hendl, dreckiger Küche (wirklich dreckiger Küche) und alles mit Leitungswasser gewaschen und gekocht - siehe da - alles vertragen....I will survive. Yeah.

So und jetzt geht es morgen weiter nach Nias, wo mein Freiwilligeneinsatz startet. Ich halt Euch auf dem Laufenden.

Dienstag, 21. April 2015

Es wird einfacher ;-)

So jetzt war ja eine lange Pause - aber das ist ja ein gutes Zeichen. Es geht bergauf. Lieben Dank an alle, die nach meinem letzten Post mit Rat und Tat und/oder einfach zuhören, nachfragen, lesen zur Seite standen, das hat gut getan.

Ich könnte diesen Post auch nennen: I will survive....

Aber von Anfang an. Es geht mir gut. Ich bin angekommen, hab mich eingewöhnt. Habe meinen eigenen Tagesablauf, der für manchen ein bisschen langweilig erscheint, aber für mich genau passt. Frühstück (meist Nasi Goreng, weil es das erträglichste im Hotel ist und - juchhu - es graust mir in der Früh nimma, wenn i den Teller vor mir stehen hab), Unterricht (es is immer noch voll viel, Vokabel lernen ist faaaaad, also mach ichs net, aber es macht Spaß), Päuschen vorm Fernseher, irgendwo Abendessen gehen (meistens fangt es genau dann, wenn i schon voll den Hunger hab  aber so was von voll zum Regnen an - also wart i), danach bisschen lernen, chatten, viiiiel lesen (soooo schön), fernsehen und dann schlafen gehen.

Also nun zum Grund meines Untertitels:

Story eins:
Also vorige Woche bin ich mit einer Lehrerin (die ein bisschen verrückt ist) mit dem Moped zu einem Warung (so heißen die millionen Essenstandeln hier, gibt es in allen Größen) gefahren, der weiter vom Hotel entfernt ist und wo es die besten Satay Spieße gibt. Ich also mit einem ausgeborgten Helm vom Hotel (natürlich zu groß und wer weiß wer hat den schon aufgehabt, i hab vorsichtshalber net dran gerochen) durch die Stadt. Linksverkehr mit den tausenden anderen MopedfahrerInnen. Ich hab mi schon aufs Ärgste eingestellt, meine Ängste und das gefährlichste überhaupt und wahrscheinlich fahr i sicher nimma mit. Aber siehe da, trotz Chaos pur und i glaub es gibt außer Ampeln keine Verkehrsschilder und man hat das Gefühl, jedeR macht was er/sie will, ABER es funktioniert. JedeR gibt aufeinander Acht, weicht aus (Autos sind die Nebendarsteller auf der Straße.). Ich sag Euch, wir schaffen die Ordung in Österreich ab. Das ist super.
Das war ein Freiheitsgefühl nach der ersten Woche hier....i will survive.

Story zwei:
Oder: Der Kampf um mein Bett mit der Riesenkakerlake.
Ich hatte ja schon einmal die Bekanntschaft mit einer Kakerlake in meinem Zimmer hier. Gleich nach ein paar Tagen. Ich sag Euch die Dinger hier sind riiiiiiesig. Nach meinem ersten Schreck hab ich sie mit meinem Flip Flop unbarmherzig erschlagen. Da erzählt mir am nächsten Tag no die Lehrerin, dass man das nicht machen sollte, weil die im Inneren giftig sind oder so - aber des is mir wuarscht. Habe mir aber nach dem ersten Zusammentreffen gedacht, okay, das wars, i lass kein Essen mehr im Zimmer und dann kommt schon keine mehr. War auch so, bis vor zwei Tagen.
Da geh i wieder einmal meiner Routine nach, leg mi mit meinem Kindle vorm Fernseher ins Bett und mach es mir gemütlich.  Als ich rechts neben meine Kopf einen Schatten seh. (I muss dazu sagen, dass ich mir oft einbilde i siech irgenda Viech, weil ein Schatten da ist. Also hab i mir net glei was gedacht). Aber  beim zweiten Mal seh ich eine Riesenkakerlake. I hupf vor Schreck aus dem Bett. Das Viech bewegt sich (gottseidank?) net. Da steh i nun in meinem Pyjama und ka Ahnung was ich tun soll. (I überlass der Kakerlake mein Bett, nein besser mein Zimmer?! Hol die Security?) Gut - atmen - überlegen. I nehm wieder den altbewährten Flip Flop und versuch das Viech vom Bett zu schupfen - das Herz klopft mir bis zum Hals. Zuerst tut sich nix, aber dann - oh Schreck - krabbelt das Viech unter die Matratze. Diese ist voll dick und deswegen voll schwer und i kann (und will) sie nicht aufheben. Puh. Jetzt überleg i wirklich ob ich das Zimmer wechsel. Vor lauter "I hab ka Ahnung was ich tun soll" geh i mal aufs Klo. Dann reiß ich meinen ganzen Mut zusammen und heb die Matratze auf dem Zipfel auf und lass sie wieder fallen. Und siehe da, das Viech kommt wirklich hervor und krabbelt auf den Boden. Ich hau mit meine Flip Flop zehnmal drauf. (Sorry an alle TierschützerInnen da draußen.) Mit zehn Schichten Taschentuch klaub i das Viech auf und hau es vorm Hotelzimmer in den Mistkübel. Meine Ruhe ist dahin, wie Ihr Euch vorstellen könnt. I bin mir sicher, dass unter meiner Matratze eine Großfamilie Kakerlaken (Tausende - hat wer den Film "Joe's Appartement" gesehen - so habe ich das vor meinen Augen.) wohnt. Dann google ich mal schnell Kakerlaken und les, dass diese Viecher ihre Eier am Rücken tragen und wenn man sie mit dem Schuh zerstört, die Eier mitträgt. Also i glei ins Bad besagten Flip Flop wie eine Narrische gewaschen und den Bodem im Zimmer mit Desinfektionsmittel gesäubert (der war sicher no nie so sauber). Langer Rede, kurzer Sinn, ich hab in dieser Nacht net wirklich gut geschlafen. Aber...i will survive.

Es gibt eine Story drei, aber der Post ist länger als ewartet und deswegen folgt die Geschichte im nächsten Post. Nur soviel...I will survive.

Samstag, 11. April 2015

I geh einfach nimma raus....

....ja das hab ich mir nach meinen beiden ersten Tagen hier gedacht.
Ich  bleib einfach in der Nähe vom Hotel. Bewege mich nicht weit weg. Nur in einem sicheren Umkreis. Da kenn i mi aus. Am Abend les i gemütlich im Hotel im Foyer ein Buch und anschließend fernschauen. Mehr brauch i net.

Man muss nur schauen, dass man den Tag rüber bringt. 
Dazu muss man den Tag in Einheiten planen. (Das hat schon Hugh Grant in About a boy erkannt!)

Is halt net so zufriedenstellend. Eigentlich sollt i was unternehmen, i kann ja net dauernd beim Hotel sein. Jetzt bin i schon in einer so großen Stadt so weit weg, blablabla.

Aber ehrlich gesagt, die Stadt, die andere Kultur, andere Gewohnheiten machen mir Angst. 
Weißt, in einer europäischen Stadt weiß ich wie alles abläuft. Wo kann ich essen gehen. Wie bestelle ich. Wo kann ich einen Kaffee trinken und anschließend gemütlich ein Buch lesen. Wie überquere ich eine Straße (i glaub jedesmal ich sterbe gleich, wenn ich über die Straße gehe - erraten, es gibt keine Zebrastreifen, Fußgängerampeln oder ähnliches). Hier habe ich das Gefühl ich weiß überhaupt net wie alles funktioniert. Und drum - i bleib im Zimmer. So pasta. 

Und dann fangt da am Montag noch der Sprachkurs an (fyi Einzelunterricht im Hotel - nix mit neuen Leuten kennenlernen und Party am Abend)

Nach den ersten Tagen bin i nach dem Unterricht fix und fertig. Warum hab i mir in meinem Alter gedacht, dass i no a Sprach dalern?! Vokabel lernen nach vier Stunden Unterricht und jeden Tag kommen (gefühlte) fünfzig (i glaub no mehr) dazu. WER hat mir gesagt, dass indonesisch eine leichte Sprache ist?! DANKE.

LG  aus Jogja

Samstag, 4. April 2015

Die ersten Tage - die ersten Gedanken...

Ich schwitze. Meine Hände sind angeschwollen.
Schwitzen die Indonesier und Indonesierinnen eigentlich net?

Ich bin auch die einzige, die zu Fuß geht...oder warum starren mich alle so an? Sicher net weil ich Europäerin bin und sonst fast keine rumlaufen. (Gibt's hier eigentlich keine Touristen?) Ich lächle ständig freundlich und gehe weiter.

Voll motiviert habe ich mich am ersten Tag auf dem Weg zur berühmten Malioboro Straße gemacht, DIE Einkaufsstraße von Yogyacarta. Da muss ich hin! Statt mit dem Taxi, mache ich mich zu Fuß auf den Weg. Nach Hotelauskunft braucht man ca. eine halbe Stunde. Ich war motivierte zwei Stunden ohne Trinken mit meinen Flipflops unterwegs (ja ich habe jetzt eine Blase) und war völlig fertig und überfordert von den Menschenmassen (und tausenden Mopeds) und der Hitze, sodass ich es gerade noch geschafft habe, in ein Essensdingsbums zu gehen. Habe zwei picksüße Eistees und Hendlflügerl mit Reis und Ei gegessen. (Ja mein Magen hat eh gleich rebelliert.)
Daraufhin habe ich mich auf den Heimweg gemacht (zu Fuß) und bin gerade vor dem Regenschauer ins Hotel gekommen und habe den Abend vor dem Fernseher verbracht (juchu es gibt HBO mit indonesischen Untertitel).

Meine beiden anderen Tage verliefen etwas ruhiger. Ich sitze im Hotel, lese, gehe im Umfeld spazieren, essen und schwitze. Ich versuche mich zu akklimatisieren und anzukommen und nichts zu überstürzen.

Leider kann i des mit dem IPad und mit den Fotos noch nicht (habe mir extra vor der Abfahrt ein superteures Verbindungsteil gekauft und nicht eingepackt), darum dieser Post noch ohne Fotos.





Samstag, 21. März 2015

So einfach is es....

... nicht. Und das ist auch gut so. 
Ich hatte die Möglichkeit mir schon ab März Urlaub zu nehmen und so konnte ich die Vorbereitungen in diese Zeit verschieben.
Als erstes stand Wohnung räumen auf dem Programm. Dank der Hilfe meiner Freunde lief der Übersiedelungstag wirklich super. (Ich haße nämlich einpacken und aussortieren und abmontieren und und und.)
DANKE an dieser Stelle an alle!



Das war aber nur der erste Schritt. Ansonsten gibt es noch hundert andere Sachen zu bedenken - praktische, organisatorische und emotionale...aber dazu später.

Ach ja - übrigens herzlich willkommen bei meinem Blog über mein Jahr in Indonesien.