Donnerstag, 9. Juli 2015

Einfach schnell ins Krankenhaus.

Einige von Euch haben ja mitbekommen, dass ich im Krankenhaus war. Deswegen auch die lange Pause hier am Blog.
Ich hatte Dengue Fieber und Typhus gleichzeitig. (Nein, ich hab keine Ahnung, wie i zu dem Glück gekommen bin).
Vor drei Wochen an einem Montag bin ich mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber aufgewacht, auch am Dienstag war die Situation net wirklich besser und i hab mir no gedacht, ohoh vielleicht is des Malaria. Und so hat mich Sigrid gschnappt und wir sind mit Yusnita (ein Herz von einer Seele in der Caritas hier) ins Labor, um Malaria zu testen. Yusnita hat auch noch gemeint, dass wir unbedingt auch Typhus testen sollen. Eine Stunde später war das Ergebnis da, positv auf Typhus und ich war auch schon im Krankenhaus. In einem privaten, kleinen und dem besten und teuersten der Stadt. Nomal Blut abgezapft und ich war auch schon in einem Einzelzimmer am Tropf im Krankenhaus Tabita, dass von Schwestsern geleitet wird (vor der Oberschwester hab i mi a bissl gefürchtet).
Bei der Aufnahme haben sie auch noch was von Dengue gefaselt, aber ich war da schon im Delirium.  Nach zwei Tagen bekam ich dann die Bestätigung, ich habe Dengue und Typhus.
Die Details der Krankheiten könnt ihr gerne googeln, ich habe von beiden Krankheiten glaub ich alle Symptome nach der Reihe bekommen.
Nachdem ich der Ärztin erklärt habe, dass ich versichert bin und ich keine Probleme mit Geld habe (stimmt a net wirklich,  hihi), wollte sie mich auch nicht mehr nach drei Tagen nach Hause schicken. Ja für die Leute hier ist das Krankenhaus sehr teuer und meist können sie sich nur ein, zwei Tage leisten und bekommen, dann Medikamente für zu Hause (die sie sich manchmal a net leisten können). Das Versicherungssystem in Indonesien wurde gerade umgestellt, und ich glaube, dass es besser geworden ist, aber da kenn i mi zuwenig aus.

Also was will ich eigentlich erzählen? Ich war glaub ich, seit ich mit fünf mit Mandeln operiert wurde, nimma im Krankenhaus (Gottseidank.). Ich weiß net, wie das in Österreich ist, aber ich find das Krankenhausleben stressig! Um sechs dreht die Krankenschwester das Licht auf, haut mir eine Spritze rein, lasst das Licht brennen und geht wieder. Um halb sieben stellt mir eine nette Angestellte mein Frühstück hin (i kann nix essen, mir graust einfach nur). Dienstübergabe, Visite, Medikamente, Badezimmer wird geputzt. Zimmer wird geputzt. Snack wird reingebracht (Na - I kann immer no nix essen.). I will einfach nur schlafen....Am Nachmittag geht es vielleicht ein bissl lockerer zu. Der letzte Besuch der Schwester mit Medikamenten ist aber um halb eins in der Nacht. Wann bitte soll i schlafen?! Zwischendurch dürfen nämlich zu jeder Stunde die BesucherInnen kommen und das tun sie auch, um sieben in der Früh, um neun um Abend und zwischendurch. Ich hab das Gefühl, dass ich die ersten Tage immer nur so kurz vorm Einschlafen war, weil dann wieder Action war....Und dann ist es für Indonesier total komisch, dass ich allein im Krankenhaus übernachte und niemand bei mir schläft. (Hier ist es nämlich üblich, dass die halbe Familie beim Patienten übernachtet.) Das werd ich mindestens dreimal am Tag meines Aufenthaltes gefragt. Und i denk mir nur, gottseidank hab i wenigstens die paar Stunden in der Nacht a Ruh!

Das hört sich jetzt natürlich arg an, Tatsache ist, dass ich im Krankenhaus gut aufgehoben war und sich alle ganz lieb und professionell um mich gekümmert haben. Es war total nett, dass soviele Menschen vorbei geschaut haben (Krankenbesuch gehört sich glaub ich, ist aber kurz und bündig, worüber ich sehr froh bin). 

Was hat mich in der Zeit außer meinem Frohsinn weitergebracht? (Ja dazwischen hatte ich nämlich ordentliche Durchhänger - inklusive Heulanfall vor der Mitarbeiterin, die mir das Essen gebracht hat, weil ich nimmer konnte - diese hat dann gleich ihre Freudinnen geholt und wir haben eine Fotosession gemacht). Alos, was mir geholfen hat, war, dass so viele Leute zu Hause in Österreich an mich denken, sich um mich Sorgen machen und mir somit wirklich viel Kraft gegeben haben. DANKE an alle. Jede und jeder hat mir auf  ihre und seine spezielle Art geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich solche Menschen an meiner Seite haben darf. (Im Moment zwar örtlich weiter weg, aber emotional näher denn je.)