Wenn ich mir meine Beiträge auf Facebook und die Blogeinträge so anschaue, denk ich mir, dass Ihr alle das Gefühl haben müsst, mein Leben hier besteht nur aus Abenteuer und Strand. Und versteht mich nicht falsch - ja es ist aufregend hier - aber es gibt auch einen Alltag. Tage an denen ich nur rumsitze und drauf warte, dass irgendwas passiert.
Und deswegen möchte ich diesen Blog gerne meinem Alltag widmen und Euch darüber erzählen. Auch aus dem Grund, damit ihr eine bessere Vorstellung bekommt, wie mein Leben hier so ausschaut.
Also wie ihr vielleicht mitbekommen habt, wohne ich in Alma, einem Kinderheim das von Schwestern geführt wird. Hier leben ca 35 Kinder im Alter von 4 Monaten bis 18 Jahren. Kinder ohne und Kinder mit Behinderungen, Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen im Heim sind. Das ganze wird von 3 Schwestern und ca zehn Mädels (im Alter von 18 bis 25 Jahren) betreut. Diese leben mit den Kindern hier gemeinsam und verbringen quasi Tag und Nacht miteinander. Ich bin (gottseidank) im Gästehaus - einem eigenen Trakt untergebracht.
Bis vor kurzem habe ich hier mit Sigrid, einer Freiwilligen aus Österreich, gewohnt. Und ach ja, ein Pastor aus dem Westen von Nias, hat hier auch ein Zimmer und schneit hin und wieder mal hier rein. Außerdem gibt es noch ein viertes Gästezimmer für Freunde.
Jetzt wohn ich in diesem Trakt alleine. Was bei allen seit einer Woche immer wieder zu der Frage führt. Sonja - ganz alleine?! Hast Du eh keine Angst? Die Kinder erwähnen dann noch "Setan" ("Satan") - Ich erwidere dann nur, ich bin nicht alleine, in Alma wohnen 35 Kinder. Und ja das meine ich auch so, also so richtig alleine bin ich nie. (Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht ab und an einsam fühle. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Ich schweife ab. Ich wollte eigentlich über meinen Tagesablauf - meinen Alltag - schreiben, der sehr einfach ist.
Um circa halb vier in der Früh höre ich gefühlt zehn Hähne krähen (ich dachte die stehen im Morgengrauen auf - das wär um kurz nach sechs oder so?!?) und ich wälze mich im Bett rum. Versuche weiter zu schlafen. Dann beginnen um ca fünf die Kinder aufzustehen und scheppern in der Küche mit dem Geschirr und schreien herum (durch die offene Bauweise alles schön deutlich zu hören). Spätestens jetzt hau ich mir die Oropax rein, um noch bis sieben, halb acht zu schlafen (was mir unterschiedlich gut gelingt). Dann gibts Frühstück (Toastbrot - indonesisch wäre Reis mit Ei und/oder Gemüse). Dann heißt es warten auf meinem Chaufeur mit dem Caritas Auto. Das kommt zwischen halb neun und neun. Am Anfang hat mich das Warten genervt, aber inzwischen genieße ich die Zeit, die ich hab.
In den ersten beiden Monaten habe ich im Büro nicht wirklich viel zu tun gehabt außer warten, dass wir uns irgendetwas anschauen. Das Highlight des Tages ist das Mittagessen in der Kantine. Ich versteh zwar meist nicht, was da geredet, aber ich sitze immerhin nicht im Büro rum und surfe im Internet.
Inzwischen ist aber mein Projekt "Patenschaft Nias" vorangeschritten und ich arbeite grad am Konzept und an diversen Unterlagen, alles schön langsam. ("pelan-pelan")
Zwischen halb fünf und halb sechs Uhr (je nachdem, ob grad ein Auto frei ist) fahre ich mit dem Chauffeur wieder heimwärts mit Zwischenstop im Supermarkt, wenn ich was brauche.
Je nach Gemütslage spiel ich dann ein wenig mit den Kindern oder setz mich zu den Mädls, die hier arbeiten. Stimmt nicht ganz. Die Kinder kommen vorbei und hüpfen vor mir rum, klettern irgendwo rauf, wollen mit dem Handy spielen, schreien rum, streiten miteinander, lachen viel, nerven auch, machen Dreck, sind supersüß. (So wie übrigens "meine" drei kleinen Hunde, die Sigrid über alles geliebt hat und gefüttert hat und ich jetzt geerbt habe - man glaubt es kaum, aber wenn sie mich mit dem Hundeblick anschauen, werde ich weich.). Zurück zu die Kinder - die sind Kinder eben :-) und ich habe sie alle schon in mein Herz geschlossen.
Um sechs wird in Alma gemeinsam gebetet. Da ist es für eine halbe Stunde etwas ruhiger und ich setz mich auf die Terrasse und lese ein wenig. Dann wird mir mein Abendessen serviert. (Ich weiß - Luxus pur - Chauffeur, Essen wird serviert...Ist aber manchmal auch anstrengend, weil man hier immer als Gast behandelt wird und außerdem dadurch auch manchmal eingeengt ist.) Danach ist nicht mehr viel los. Die Kinder gehen um neun schlafen. Das ist der erste Moment des Tages, wo es richtig ruhig hier ist in Alma. Da sitz ich meist noch auf der Terrasse und genieße die Ruhe und die Kühle und auch ich gehe dann bald ins Bett und lese und schlafe dann bald...damit mich mitten in der Nacht die Hähne wieder aus dem Schlaf reißen können.
PS: Ein kleines Quiz am Ende, weil dieser Beitrag ein bisschen trocken ist:
Ich habe am linken Zeige- und Mittelfinger eine Brandblase. Was ist passiert? Es hat nix mit Feuer oder Hitze zu tun.
Freitag, 14. August 2015
Donnerstag, 9. Juli 2015
Einfach schnell ins Krankenhaus.
Einige von Euch haben ja mitbekommen, dass ich im Krankenhaus war. Deswegen auch die lange Pause hier am Blog.
Ich hatte Dengue Fieber und Typhus gleichzeitig. (Nein, ich hab keine Ahnung, wie i zu dem Glück gekommen bin).
Vor drei Wochen an einem Montag bin ich mit starken Kopfschmerzen und hohem Fieber aufgewacht, auch am Dienstag war die Situation net wirklich besser und i hab mir no gedacht, ohoh vielleicht is des Malaria. Und so hat mich Sigrid gschnappt und wir sind mit Yusnita (ein Herz von einer Seele in der Caritas hier) ins Labor, um Malaria zu testen. Yusnita hat auch noch gemeint, dass wir unbedingt auch Typhus testen sollen. Eine Stunde später war das Ergebnis da, positv auf Typhus und ich war auch schon im Krankenhaus. In einem privaten, kleinen und dem besten und teuersten der Stadt. Nomal Blut abgezapft und ich war auch schon in einem Einzelzimmer am Tropf im Krankenhaus Tabita, dass von Schwestsern geleitet wird (vor der Oberschwester hab i mi a bissl gefürchtet).
Bei der Aufnahme haben sie auch noch was von Dengue gefaselt, aber ich war da schon im Delirium. Nach zwei Tagen bekam ich dann die Bestätigung, ich habe Dengue und Typhus.
Die Details der Krankheiten könnt ihr gerne googeln, ich habe von beiden Krankheiten glaub ich alle Symptome nach der Reihe bekommen.
Nachdem ich der Ärztin erklärt habe, dass ich versichert bin und ich keine Probleme mit Geld habe (stimmt a net wirklich, hihi), wollte sie mich auch nicht mehr nach drei Tagen nach Hause schicken. Ja für die Leute hier ist das Krankenhaus sehr teuer und meist können sie sich nur ein, zwei Tage leisten und bekommen, dann Medikamente für zu Hause (die sie sich manchmal a net leisten können). Das Versicherungssystem in Indonesien wurde gerade umgestellt, und ich glaube, dass es besser geworden ist, aber da kenn i mi zuwenig aus.
Also was will ich eigentlich erzählen? Ich war glaub ich, seit ich mit fünf mit Mandeln operiert wurde, nimma im Krankenhaus (Gottseidank.). Ich weiß net, wie das in Österreich ist, aber ich find das Krankenhausleben stressig! Um sechs dreht die Krankenschwester das Licht auf, haut mir eine Spritze rein, lasst das Licht brennen und geht wieder. Um halb sieben stellt mir eine nette Angestellte mein Frühstück hin (i kann nix essen, mir graust einfach nur). Dienstübergabe, Visite, Medikamente, Badezimmer wird geputzt. Zimmer wird geputzt. Snack wird reingebracht (Na - I kann immer no nix essen.). I will einfach nur schlafen....Am Nachmittag geht es vielleicht ein bissl lockerer zu. Der letzte Besuch der Schwester mit Medikamenten ist aber um halb eins in der Nacht. Wann bitte soll i schlafen?! Zwischendurch dürfen nämlich zu jeder Stunde die BesucherInnen kommen und das tun sie auch, um sieben in der Früh, um neun um Abend und zwischendurch. Ich hab das Gefühl, dass ich die ersten Tage immer nur so kurz vorm Einschlafen war, weil dann wieder Action war....Und dann ist es für Indonesier total komisch, dass ich allein im Krankenhaus übernachte und niemand bei mir schläft. (Hier ist es nämlich üblich, dass die halbe Familie beim Patienten übernachtet.) Das werd ich mindestens dreimal am Tag meines Aufenthaltes gefragt. Und i denk mir nur, gottseidank hab i wenigstens die paar Stunden in der Nacht a Ruh!
Das hört sich jetzt natürlich arg an, Tatsache ist, dass ich im Krankenhaus gut aufgehoben war und sich alle ganz lieb und professionell um mich gekümmert haben. Es war total nett, dass soviele Menschen vorbei geschaut haben (Krankenbesuch gehört sich glaub ich, ist aber kurz und bündig, worüber ich sehr froh bin).
Was hat mich in der Zeit außer meinem Frohsinn weitergebracht? (Ja dazwischen hatte ich nämlich ordentliche Durchhänger - inklusive Heulanfall vor der Mitarbeiterin, die mir das Essen gebracht hat, weil ich nimmer konnte - diese hat dann gleich ihre Freudinnen geholt und wir haben eine Fotosession gemacht). Alos, was mir geholfen hat, war, dass so viele Leute zu Hause in Österreich an mich denken, sich um mich Sorgen machen und mir somit wirklich viel Kraft gegeben haben. DANKE an alle. Jede und jeder hat mir auf ihre und seine spezielle Art geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass ich solche Menschen an meiner Seite haben darf. (Im Moment zwar örtlich weiter weg, aber emotional näher denn je.)
Montag, 15. Juni 2015
Einfach im Paradies.
Also ich war mal kurz eine Woche im Paradies.
Auf einer Insel gleich bei Nias, Pulau Asu. (Eigentlich sollt i den Namen hier net verraten, damit es auch so bleibt, also pssst.)
Aber von Anfang an. Sara (Freiwillige aus Italien) hatte letzte Woche ihre letzten Tage ihres Einsatzes hier auf Nias und bevor sie abflug, wollte sie noch einen Kurzurlaub am Meer. Alle Einheimischen empfahlen uns Asu und Mama Silvie. Also buchten wir (oder besser gesagt eine Kollegin vom Büro buchte für uns, damit wir nicht den Preis für AusländerInnen zahlen müssen) und machten uns an einem Montag morgen auf den Weg.
Drei Stunden holprige Fahrt 70 km mal auf die andere Seite von Nias zur Bootsanlegestelle, rauf aufs Boot und nach einer halben Stunde waren wir einach im Paradies.
Eine traumhafte Bucht.
Türkisblaues Meer.
Durchsichtiges Wasser.
Weißer Sandstrand.
Ein paar kleine sehr einfache Bungalows.
Mama Silvie - immer für uns da.
Frischer saftiger Fisch direkt vom Meer auf unsere Teller.
Mein Kindle:-).
Also ich brauch nicht mehr.
Ich hab mich die ersten beiden Tage gezwickt, weil ich dachte, ich träume.
Womit hab ich das denn verdient?!!
Eine Woche weit weg von allem. Gungung Sitoli (die Stadt wo ich lebe) ist das reine Gegenteil (einer meiner nächsten Posts wird mal näher über mein Leben hier eingehen) und ich konnte mir die eine Woche gar net vorstellen, dass diese Insel Asu so nahe ist und doch so weit entfernt von allem hier.
Nach einer Woche Erholung gings dann auch wieder zurück. Der Abschied von Sara kam schneller als gedacht. Sie ist bereits wieder in Italien mit all ihren Erinnerungen und Erlebnissen im Herzen und wahrscheinlich auch wieder im Alltag drinnen.
Ich habe in dieser Woche versucht, mir die Eindrücke der Insel ganz fest einzuprägen.
Aber Pulau Asu und Mama Silvie sehen mich auf jeden Fall wieder.
Auf einer Insel gleich bei Nias, Pulau Asu. (Eigentlich sollt i den Namen hier net verraten, damit es auch so bleibt, also pssst.)
Aber von Anfang an. Sara (Freiwillige aus Italien) hatte letzte Woche ihre letzten Tage ihres Einsatzes hier auf Nias und bevor sie abflug, wollte sie noch einen Kurzurlaub am Meer. Alle Einheimischen empfahlen uns Asu und Mama Silvie. Also buchten wir (oder besser gesagt eine Kollegin vom Büro buchte für uns, damit wir nicht den Preis für AusländerInnen zahlen müssen) und machten uns an einem Montag morgen auf den Weg.
Drei Stunden holprige Fahrt 70 km mal auf die andere Seite von Nias zur Bootsanlegestelle, rauf aufs Boot und nach einer halben Stunde waren wir einach im Paradies.
Eine traumhafte Bucht.
Türkisblaues Meer.
Durchsichtiges Wasser.
Weißer Sandstrand.
Ein paar kleine sehr einfache Bungalows.
Mama Silvie - immer für uns da.
Frischer saftiger Fisch direkt vom Meer auf unsere Teller.
Mein Kindle:-).
Also ich brauch nicht mehr.
Ich hab mich die ersten beiden Tage gezwickt, weil ich dachte, ich träume.
Womit hab ich das denn verdient?!!
Eine Woche weit weg von allem. Gungung Sitoli (die Stadt wo ich lebe) ist das reine Gegenteil (einer meiner nächsten Posts wird mal näher über mein Leben hier eingehen) und ich konnte mir die eine Woche gar net vorstellen, dass diese Insel Asu so nahe ist und doch so weit entfernt von allem hier.
Nach einer Woche Erholung gings dann auch wieder zurück. Der Abschied von Sara kam schneller als gedacht. Sie ist bereits wieder in Italien mit all ihren Erinnerungen und Erlebnissen im Herzen und wahrscheinlich auch wieder im Alltag drinnen.
Ich habe in dieser Woche versucht, mir die Eindrücke der Insel ganz fest einzuprägen.
Aber Pulau Asu und Mama Silvie sehen mich auf jeden Fall wieder.
Sonntag, 31. Mai 2015
Die einfachen Dinge.
Diese Woche war abwechslungsreich und anstrengend. Laufen hier manche Tage ja sehr simple (anderer Ausdruck für "vü herumsitzen und nix tun") ab, waren die letzten Tage voll von Erlebnissen.
Montag, Dienstag - Hochzeitseinladung in Sorake (Surferbeach im Süden - der Sohn von Mama heiratet eine Amerikanerin)
Mittwoch, Donnerstag - Sibolga (auf Sumatra) um mein Visum das erste Mal zu verlängern (Foto von mir zugeknöpft bis oben hin und Fingerabdrücke abgeliefert - damit ich beim nächsten Drogenschmuggel sofort überführt werden kann).
Ja es war aufregend, interessant und spannend- traditionelle Hochzeit, die Dorfältesten diskutieren ob die Frau und der Mann heiraten dürfen, traditioneller Tanz, Empfang mit Hochzeitspaar - hunderte Leut (auch ich) sitzen rum und schauen sich das Spektakel an (eh klar - wir mussten vor der Party am Abend nach American Style zurückfahren. Ein kühles Bier blieb mir also dieses Mal verwehrt. Bier - was ist das? Oh ich glaub ich halluzinier grad....schnell weiter im Text.)
Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh mit Susi Air nach Sibolga fürs Visum. Ja Susi Air hört sich net nur so an, es is im Prinzip ein Miniflugzeug mit 12 Plätzen und man wird vom amerikanischen Piloten - absoluter Wow Effekt, wie er im Buche steht - persönlich begrüßt. Ja, Susi Air sieht mi sicher wieder. Am Abend dann das absolute Gegenteil - Rückfahrt mit ner stinkigen Fähre, wo i mir ein kleines Zimmer mit zwei Pastoren (sehr weit entfernt von Dornenvögel) teile.
Ganz viele Dinge für drei Tage, sage ich Euch. Aber was mir in Erinnerung bleibt (jo natürlich a die Hochzeit und der Pilot) sind die einfachen Dinge (oder doch net so einfach?).
Wie aus einem kurzen Strandspaziergang eine Barfußwanderung in ein traditionelles Dorf wurde.
Am Montag war Relaxing angesagt - Eistee im einzigen Lokal am Strand. Yusuf (unser Fahrer) fragt, ob wir ein wenig den Strand entlangspazieren. Beim Spaziergang beginnt er zu erzählen, wie es hier vor den Erdbeben vor zehn Jahren war. Ein paar zerfallene Bungalows entlang vom Strand zeugen vom Tourismus, der zuvor hier geherrscht hat. Er erzählt und meint nebenbei ob ich Lust habe, mit ihm zu einem traditionellen Dorf in der Nähe spazieren möchte (zwei Kilometer oder so).
Ja klar, mach i des barfuß - kann je net so weit sein. Na gut, da hab i mi getäuscht, barfuß marschieren wir durch den Wald über die Straße einen kleinen asphaltierten Weg einen Hügel hinauf. (Ja richtig - ich hab mir meine zarten Füsschen ein wenig aufgewetzt - aber das war es wert.) I bin ja froh, dass net nur i voll geschwitzt habe. Stehen bin i nur einmal geblieben, um Luft zu holen, weil dann haben sich hunderte Gelsen über mi hergemacht. (Nein für den kurzen Strandspaziergang hab i mi net eingesprüht. I hoff kane von de Viecher hat Dengue oder Malaria gehabt...)
Aber es hat sich ausgezahlt. Wir spazieren scheinbar mitten im Nirgendwo in das Dorf. Am Beginn sind Gräber mit Drachköpfen. Yusuf erzählt mir, dass der "King" vom Dorf hier begraben ist. (Die Geschichte der Dörfer gibt es ein andermal.) Dann gehen wir ein paar Stufen hinauf ins Zentrum des Dorfes. Ich hab ja schon bei meinem ersten Ausflug so ein traditionelles Dorf gesehen. Da hat es mich schon beeindruckt. Haus an Haus mit offener Bauweise. Zwei Reihen gegenüber und in der Mitte eine große freie Fläche. Hier spielt sich das Leben ab. Wäsche liegt zum Trocknen. Kinder spielen Fußball. Die Menschen sitzen in Gruppen zusammen und tratschen. Ich komme mir zwar immer wieder wie ein Fremdkörper vor, aber mir gefällt auch die Atmosphäre. Yusuf grüßt manche Leute. Wir setzen uns am Ende der Straße. Ein Freund setzt sich dazu. Es werden nur wenige Worte gewechselt. Ich genieße die Aussicht zum Meer hinunter. Und dann geht es auch schon wieder weiter. Zurück zum Strand.
Ja das bleibt mir in Erinnerung.
Montag, Dienstag - Hochzeitseinladung in Sorake (Surferbeach im Süden - der Sohn von Mama heiratet eine Amerikanerin)
Mittwoch, Donnerstag - Sibolga (auf Sumatra) um mein Visum das erste Mal zu verlängern (Foto von mir zugeknöpft bis oben hin und Fingerabdrücke abgeliefert - damit ich beim nächsten Drogenschmuggel sofort überführt werden kann).
Ja es war aufregend, interessant und spannend- traditionelle Hochzeit, die Dorfältesten diskutieren ob die Frau und der Mann heiraten dürfen, traditioneller Tanz, Empfang mit Hochzeitspaar - hunderte Leut (auch ich) sitzen rum und schauen sich das Spektakel an (eh klar - wir mussten vor der Party am Abend nach American Style zurückfahren. Ein kühles Bier blieb mir also dieses Mal verwehrt. Bier - was ist das? Oh ich glaub ich halluzinier grad....schnell weiter im Text.)
Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh mit Susi Air nach Sibolga fürs Visum. Ja Susi Air hört sich net nur so an, es is im Prinzip ein Miniflugzeug mit 12 Plätzen und man wird vom amerikanischen Piloten - absoluter Wow Effekt, wie er im Buche steht - persönlich begrüßt. Ja, Susi Air sieht mi sicher wieder. Am Abend dann das absolute Gegenteil - Rückfahrt mit ner stinkigen Fähre, wo i mir ein kleines Zimmer mit zwei Pastoren (sehr weit entfernt von Dornenvögel) teile.
Ganz viele Dinge für drei Tage, sage ich Euch. Aber was mir in Erinnerung bleibt (jo natürlich a die Hochzeit und der Pilot) sind die einfachen Dinge (oder doch net so einfach?).
Wie aus einem kurzen Strandspaziergang eine Barfußwanderung in ein traditionelles Dorf wurde.
Am Montag war Relaxing angesagt - Eistee im einzigen Lokal am Strand. Yusuf (unser Fahrer) fragt, ob wir ein wenig den Strand entlangspazieren. Beim Spaziergang beginnt er zu erzählen, wie es hier vor den Erdbeben vor zehn Jahren war. Ein paar zerfallene Bungalows entlang vom Strand zeugen vom Tourismus, der zuvor hier geherrscht hat. Er erzählt und meint nebenbei ob ich Lust habe, mit ihm zu einem traditionellen Dorf in der Nähe spazieren möchte (zwei Kilometer oder so).
Ja klar, mach i des barfuß - kann je net so weit sein. Na gut, da hab i mi getäuscht, barfuß marschieren wir durch den Wald über die Straße einen kleinen asphaltierten Weg einen Hügel hinauf. (Ja richtig - ich hab mir meine zarten Füsschen ein wenig aufgewetzt - aber das war es wert.) I bin ja froh, dass net nur i voll geschwitzt habe. Stehen bin i nur einmal geblieben, um Luft zu holen, weil dann haben sich hunderte Gelsen über mi hergemacht. (Nein für den kurzen Strandspaziergang hab i mi net eingesprüht. I hoff kane von de Viecher hat Dengue oder Malaria gehabt...)
Aber es hat sich ausgezahlt. Wir spazieren scheinbar mitten im Nirgendwo in das Dorf. Am Beginn sind Gräber mit Drachköpfen. Yusuf erzählt mir, dass der "King" vom Dorf hier begraben ist. (Die Geschichte der Dörfer gibt es ein andermal.) Dann gehen wir ein paar Stufen hinauf ins Zentrum des Dorfes. Ich hab ja schon bei meinem ersten Ausflug so ein traditionelles Dorf gesehen. Da hat es mich schon beeindruckt. Haus an Haus mit offener Bauweise. Zwei Reihen gegenüber und in der Mitte eine große freie Fläche. Hier spielt sich das Leben ab. Wäsche liegt zum Trocknen. Kinder spielen Fußball. Die Menschen sitzen in Gruppen zusammen und tratschen. Ich komme mir zwar immer wieder wie ein Fremdkörper vor, aber mir gefällt auch die Atmosphäre. Yusuf grüßt manche Leute. Wir setzen uns am Ende der Straße. Ein Freund setzt sich dazu. Es werden nur wenige Worte gewechselt. Ich genieße die Aussicht zum Meer hinunter. Und dann geht es auch schon wieder weiter. Zurück zum Strand.
Ja das bleibt mir in Erinnerung.
Dienstag, 19. Mai 2015
Einfach zurechtgerückt...
Ich dachte mir ja schon vor meiner Reise, dass das passieren wird und es war ja auch ein Grund, warum ich einen Auslandseinsatz machen wollte. Um das Bild (das Leben in Wien, die vermeintlich wichtigen Dinge, wie der übermäßige Konsum von allem und viele andere Dinge) zurechtzurücken und neue Perspektiven zu bekommen. Nun ja. Ein Stück dieses Weges bin ich scho und zwei Ereignisse in den letzten Wochen haben dazu geführt.
Nummer eins: Freitag vor einer Woche habe ich mein erstes (sehr kurzes) und hoffentlich mein letztes Erdbeben miterlebt. Und ich muss sagen, das war gar nicht schön. Es hat gottseidank wahrscheinlich net amal eine Minute gedauert und es nichts passiert. Aber wie ich später nachgelesen habe, war es doch fast eine 6 auf der Skala. Net so wenig.
Es war sehr kraftvoll und ich hab gespürt, dass es einiges zerstören hätte können. Und dieses Gefühl war schon arg. Hilflosigkeit.
Mit dem Wissen, dass erst wenige Tage zuvor in Nepal ein Erdbeben so viel zerstört hat und hier vor zehn Jahren auf der Insel zwei Erdbeben so viel angerichtet haben, war es gleich noch einmal ein Stück weit realistischer. Ja ich hab mich klein gefühlt.
Nummer zwei: Ich bin ja immer noch in der Kennenlern-Nixtun-Phase und so durfte ich vorige Woche eine der Schwestern bei denen ich wohne bei einen ihrer Einsätze begleiten. Circa einmal die Woche fahren die Schwestern zu Familien, die ein behindertes (geistig oder physisch) Kind haben in die entlegendsten und ärmsten Teile von Nias. Sie bringen etwas zu essen mit, plaudern etwas mit den Familien, machen ein wenig Physiotherapie (eher leichte Massagen) und fahren dann wieder weiter. An diesem Tag haben wir ca vier oder fünf Familien besucht.
Gut, ich habe ja schon erwähnt, dass Nias eine der ärmsten Inseln ist und bei meiner ersten Fahrt durchs Land habe ich ja auch schon so meine Beobachtungen gemacht. Aber diese Erfahrung war auf jeden Fall anders.
Ich versuche gerade die Eindrücke in Worte zu fassen und es gelingt mir nicht. Also was habe ich gesehen, erlebt, gefühlt? Einfache kleine Häuser, meist stickig, viele Kinder, Schlafplätze am Boden (wenn Betten, dann Holzgestelle ohne Matratzen). Braune Wasserlöcher, die zum Waschen, Kochen und Trinken dienen. Freundliche Menschen. Die einzigen Sessel werden natürlich uns zur Verfügung gestellt, die Leute hier sitzen am Boden.
Die Schwester, die ich begleiten durfte, war sehr ruhig und respektvoll und hat den Menschen etwas zugehört, manchmal wurden auch fast keine Worte gewechselt. Zu den meisten von den Familien kommen die Schwestern einmal im Monat, die Wege sind lang und die Familien weit auseindander. Das Geld ist auch bei den Schwestern knapp.
Dieser Einsatz hat mich sehr berührt und nach zwei Wochen im Caritas-Büro hat natürlich auch mein Sozialarbeiterherz höher geschlagen.
Und der Einsatz hat so manches zurechtgerückt...
PS: Okay, zum Schluss noch eine kleine Anekdote zum Erdbeben. Als die Erde rüttelte, bin ich gerade im Büro und esse einen Apfel, kenn mi net glei aus - hör dann schon alle ins Freie laufen und beim zweiten Rütteln schon hinterher. Da war es gottseidank auch wieder vorbei. Da bemerk i, dass ich immer noch den Apfel in der Hand habe. Alle anderen hatten ihre Handys geschnappt (und rufen ihre Angehörigen an, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordung ist), nur i steh da mit dem depperten Apfel und vor lauter Schock ess i ihn genüsslich weiter. Na ja - Peda hat schon so schön gesagt: mit dem Apfel komm i im Notfall sicher weiter als mit meinem Handy.
Nummer eins: Freitag vor einer Woche habe ich mein erstes (sehr kurzes) und hoffentlich mein letztes Erdbeben miterlebt. Und ich muss sagen, das war gar nicht schön. Es hat gottseidank wahrscheinlich net amal eine Minute gedauert und es nichts passiert. Aber wie ich später nachgelesen habe, war es doch fast eine 6 auf der Skala. Net so wenig.
Es war sehr kraftvoll und ich hab gespürt, dass es einiges zerstören hätte können. Und dieses Gefühl war schon arg. Hilflosigkeit.
Mit dem Wissen, dass erst wenige Tage zuvor in Nepal ein Erdbeben so viel zerstört hat und hier vor zehn Jahren auf der Insel zwei Erdbeben so viel angerichtet haben, war es gleich noch einmal ein Stück weit realistischer. Ja ich hab mich klein gefühlt.
Nummer zwei: Ich bin ja immer noch in der Kennenlern-Nixtun-Phase und so durfte ich vorige Woche eine der Schwestern bei denen ich wohne bei einen ihrer Einsätze begleiten. Circa einmal die Woche fahren die Schwestern zu Familien, die ein behindertes (geistig oder physisch) Kind haben in die entlegendsten und ärmsten Teile von Nias. Sie bringen etwas zu essen mit, plaudern etwas mit den Familien, machen ein wenig Physiotherapie (eher leichte Massagen) und fahren dann wieder weiter. An diesem Tag haben wir ca vier oder fünf Familien besucht.
Gut, ich habe ja schon erwähnt, dass Nias eine der ärmsten Inseln ist und bei meiner ersten Fahrt durchs Land habe ich ja auch schon so meine Beobachtungen gemacht. Aber diese Erfahrung war auf jeden Fall anders.
Ich versuche gerade die Eindrücke in Worte zu fassen und es gelingt mir nicht. Also was habe ich gesehen, erlebt, gefühlt? Einfache kleine Häuser, meist stickig, viele Kinder, Schlafplätze am Boden (wenn Betten, dann Holzgestelle ohne Matratzen). Braune Wasserlöcher, die zum Waschen, Kochen und Trinken dienen. Freundliche Menschen. Die einzigen Sessel werden natürlich uns zur Verfügung gestellt, die Leute hier sitzen am Boden.
Die Schwester, die ich begleiten durfte, war sehr ruhig und respektvoll und hat den Menschen etwas zugehört, manchmal wurden auch fast keine Worte gewechselt. Zu den meisten von den Familien kommen die Schwestern einmal im Monat, die Wege sind lang und die Familien weit auseindander. Das Geld ist auch bei den Schwestern knapp.
Dieser Einsatz hat mich sehr berührt und nach zwei Wochen im Caritas-Büro hat natürlich auch mein Sozialarbeiterherz höher geschlagen.
Und der Einsatz hat so manches zurechtgerückt...
PS: Okay, zum Schluss noch eine kleine Anekdote zum Erdbeben. Als die Erde rüttelte, bin ich gerade im Büro und esse einen Apfel, kenn mi net glei aus - hör dann schon alle ins Freie laufen und beim zweiten Rütteln schon hinterher. Da war es gottseidank auch wieder vorbei. Da bemerk i, dass ich immer noch den Apfel in der Hand habe. Alle anderen hatten ihre Handys geschnappt (und rufen ihre Angehörigen an, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordung ist), nur i steh da mit dem depperten Apfel und vor lauter Schock ess i ihn genüsslich weiter. Na ja - Peda hat schon so schön gesagt: mit dem Apfel komm i im Notfall sicher weiter als mit meinem Handy.
Donnerstag, 7. Mai 2015
Nias ist einfach anders
Okay, ich habe gedacht Jogja war schon anders. Gut - Nias ist nochmal anders.
Ich bin vorige Woche nach zweimaligen Umsteigen von Jogja hier in Gunung Sitoli gelandet. Gottseidank direkt vom Flughafen von der zweiten Freiwilligen Sigrid und Chauffeur der Caritas hier abgeholt worden. Schnell mal die Sachen ins Zimmer, zwei Stunden später Gespräch mit Pastor Michael (Chef der Caritas) und Frans (Projektmanager & mein Chef). Hab mir gedacht, da erfahr i was auf mi so zukommt, aber viel mehr als Kaffee trinken und kurzer Austausch war da net. Aber ich werd Euch nicht mit dem langweiligen Büroalltag meiner ersten Woche zu texten....
Da am ersten Mai auch hier langes Wochenende war und Sigrid und Sarah (Freiwillige aus Italien) schon einen Ausflug nach Teluk Dalam (Surferhotspot im Süden von Nias) geplant hatten, bin ich gleich an meinem Wochenende auf der Insel ziemlich rumgekommen. Mit von der Partie waren noch Sara (Mitarbeiterin der Caritas) und Yussuf (unser Chauffeur, Guide und Aufpasser). Und ja - ich hätte in Jogja doch mehr Vokabeln lernen sollen!!!!!
Die Tour ging dann nicht nur zum Surferhotspot, sondern auch noch in ein traditionelles Dorf, quer durch die Wildnis von Nias, zum Stonejumping, zum Essen bei der Schwester von Yussuf in einem sehr alten sehr traditionellen Haus (mit offener Feuerstelle und Klo - Loch im Boden - neben den Schweindeln) bis zum einsamen Sandstrand. (Ja ich hab mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, weil natürlich net gscheit eingeschmiert - versprochen, mach i nimma.)
Okay - es waren fast zuviele Eindrücke für ein Wochenende (und einen Blogeintrag) drum versuche ich hier mal nur einen ersten Gedanken aus meinen tausenden rauszunehmen.
Schon die Fahrt allein war ein Erlebnis für sich. Die Strecke von GS nach Teluk Dalam dauerte vier Stunden (bitte selber googeln wieviele KM das sind). Die Straßen (und diese ist die beste auf der ganzen Insel) sind ein Wahnsinn. Stellt Euch eine schlechte Straße vor und dann stellt euch das Ganze zehnmal schlimmer vor. Gut für mich, denn die Fahrt war deswegen langsam und ich konnte die Eindrücke voll aufnehmen. Grün, Grün, Grün, Bananenbäume, Dschungel, Häuser, Menschen.
Am Straßenrand (wobei man eigentlich net vom Rand reden kann - fast schon auf der Straße) wird die Wäsche getrocknet, manchmal auf einer Plane, manchmal auf dem Gebüsch, dann wieder ein Brückengeländer, auf Grabsteinen (schauen anders aus als bei uns) und manchmal einfach auch am Beton. Das Auto zischt dran vorbei. Aber net nur die Wäsche wird am Wegrand getrocknet, auch der Reis, das heißt ich hätte (habs eh net gemacht) in den Reis spucken können und irgendwer von Euch hätt dann meine Spucke mitgegessen :-)!
Okay, aber Spaß bei Seite, man spürt die Armut, aber auch das einfache Leben hier. Wobei ich das Gefühl hatte, die Menschen sind zufrieden. (Gilt sicher nicht für die Ärmsten unter ihnen!!! - Frans hat mir erzählt, dass Nias eine der ärmsten Inseln in Indonesien ist und ich werd euch wahrscheinlich noch davon berichten.)
Das war mal fürs Erste. Es folgen sicher noch viele Eindrücke, keine Angst - ich könnte jetzt schon viele Blogs füllen und bin erst zehn Tage hier.
LG Soni
PS: Liebe Betti! Hab am Surferstrand schon einen brasilianischen Biologen kennengelernt ;-). Ich tastse mich ran...
Ich bin vorige Woche nach zweimaligen Umsteigen von Jogja hier in Gunung Sitoli gelandet. Gottseidank direkt vom Flughafen von der zweiten Freiwilligen Sigrid und Chauffeur der Caritas hier abgeholt worden. Schnell mal die Sachen ins Zimmer, zwei Stunden später Gespräch mit Pastor Michael (Chef der Caritas) und Frans (Projektmanager & mein Chef). Hab mir gedacht, da erfahr i was auf mi so zukommt, aber viel mehr als Kaffee trinken und kurzer Austausch war da net. Aber ich werd Euch nicht mit dem langweiligen Büroalltag meiner ersten Woche zu texten....
Da am ersten Mai auch hier langes Wochenende war und Sigrid und Sarah (Freiwillige aus Italien) schon einen Ausflug nach Teluk Dalam (Surferhotspot im Süden von Nias) geplant hatten, bin ich gleich an meinem Wochenende auf der Insel ziemlich rumgekommen. Mit von der Partie waren noch Sara (Mitarbeiterin der Caritas) und Yussuf (unser Chauffeur, Guide und Aufpasser). Und ja - ich hätte in Jogja doch mehr Vokabeln lernen sollen!!!!!
Die Tour ging dann nicht nur zum Surferhotspot, sondern auch noch in ein traditionelles Dorf, quer durch die Wildnis von Nias, zum Stonejumping, zum Essen bei der Schwester von Yussuf in einem sehr alten sehr traditionellen Haus (mit offener Feuerstelle und Klo - Loch im Boden - neben den Schweindeln) bis zum einsamen Sandstrand. (Ja ich hab mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, weil natürlich net gscheit eingeschmiert - versprochen, mach i nimma.)
Okay - es waren fast zuviele Eindrücke für ein Wochenende (und einen Blogeintrag) drum versuche ich hier mal nur einen ersten Gedanken aus meinen tausenden rauszunehmen.
Schon die Fahrt allein war ein Erlebnis für sich. Die Strecke von GS nach Teluk Dalam dauerte vier Stunden (bitte selber googeln wieviele KM das sind). Die Straßen (und diese ist die beste auf der ganzen Insel) sind ein Wahnsinn. Stellt Euch eine schlechte Straße vor und dann stellt euch das Ganze zehnmal schlimmer vor. Gut für mich, denn die Fahrt war deswegen langsam und ich konnte die Eindrücke voll aufnehmen. Grün, Grün, Grün, Bananenbäume, Dschungel, Häuser, Menschen.
Am Straßenrand (wobei man eigentlich net vom Rand reden kann - fast schon auf der Straße) wird die Wäsche getrocknet, manchmal auf einer Plane, manchmal auf dem Gebüsch, dann wieder ein Brückengeländer, auf Grabsteinen (schauen anders aus als bei uns) und manchmal einfach auch am Beton. Das Auto zischt dran vorbei. Aber net nur die Wäsche wird am Wegrand getrocknet, auch der Reis, das heißt ich hätte (habs eh net gemacht) in den Reis spucken können und irgendwer von Euch hätt dann meine Spucke mitgegessen :-)!
Okay, aber Spaß bei Seite, man spürt die Armut, aber auch das einfache Leben hier. Wobei ich das Gefühl hatte, die Menschen sind zufrieden. (Gilt sicher nicht für die Ärmsten unter ihnen!!! - Frans hat mir erzählt, dass Nias eine der ärmsten Inseln in Indonesien ist und ich werd euch wahrscheinlich noch davon berichten.)
Das war mal fürs Erste. Es folgen sicher noch viele Eindrücke, keine Angst - ich könnte jetzt schon viele Blogs füllen und bin erst zehn Tage hier.
LG Soni
PS: Liebe Betti! Hab am Surferstrand schon einen brasilianischen Biologen kennengelernt ;-). Ich tastse mich ran...
Sonntag, 26. April 2015
Einfach mal kochen - Cooking Class
Wie versprochen die dritte Story zu meiner Trilogie "I will survive".
Ich sags gleich die Kakerlakengeschichte war der Höhepunkt, i wollt nur, dass Ihr auch den nächsten Blog lest ;-).
Wie die meisten von Euch wissen, bin ich ja hier die ersten drei Wochen in Yogyacarta und mache einen Sprachkurs. Im Rahmen dieses Kurses gab es letzte Woche einen Kochkurs (Cooking Class).
Um neun am Vormittag gings mit zwei der Lehrerinnen mit dem Moped (i bin ja schon fast a Pro beim Mitfahren) vorerst mal zum Markt und anschließend ins Boardinghaus (Studentenwohnheim) einer Lehrerin (die meisten von denen studieren Englisch).
Unser Menü haben wir schon vorher entschieden: Suppe, Gulai Ayam (mit Hendl), frittierten Tofu und Tempe (essen die ständig als Beilage oder Snack), Sambal
Also auf zum Markt. Von außen sind grad ein paar Standl zum Sehen (die "Standler" sitzen teilweise am Boden) - aber siehe da wie wir etwas weitergegangen sind, ist das Areal doch größer...und stickig.
I schwitz wieder mal wahnsinnig, aber die Atmosphäre ist nett. Gemüse, Obst, Kräuter, alles mögliche wird hier angeboten....auch Hendl. Dieses liegt ebenfalls in der Hitz bei an Standl. Schaut aber frisch aus - auf des sollt i vertrauen, I hab mir nur gedacht, dass i heut besonders drauf schau, dass alles gut gekocht und/oder frittiert wird.
Also alle Sachen für fast nichts (50.000 IDR) gekauft, rauf aus Moped und weiter zum Boardinghaus. Der erste Eindruck nett. Kleine Einheit mit ca 8 Zimmern. Dann gehts weiter in die Küche. Hmmm.
Also stellt Euch je nach LeserIn eine Campingplatzküche/Studentenwohnheim/ Obdachlsoenwohnheimküche vor (wobei letztere vom Grad der Verschmutzung schon sehr nahe kommt. Jetzt war ich mir sicher, alles was ich da heut ess, muss sehr gut kochen bzw. gscheit frittiert sein!
Aber jetzt ran an die Arbeit - Hendl im Wasser kochen, Gemüse schnippseln, Kräuter zermalmen.
Und schwupsdiwups is unser Menü fertig. I schwitz immer no, aber es schmeckt super. Wir sitzen gemütlich am Boden im Zimmer (des is sauber) und es schmeckt köstlich. Und zur Info: ich hab trotz net gekühltem Hendl, dreckiger Küche (wirklich dreckiger Küche) und alles mit Leitungswasser gewaschen und gekocht - siehe da - alles vertragen....I will survive. Yeah.
So und jetzt geht es morgen weiter nach Nias, wo mein Freiwilligeneinsatz startet. Ich halt Euch auf dem Laufenden.
Ich sags gleich die Kakerlakengeschichte war der Höhepunkt, i wollt nur, dass Ihr auch den nächsten Blog lest ;-).
Wie die meisten von Euch wissen, bin ich ja hier die ersten drei Wochen in Yogyacarta und mache einen Sprachkurs. Im Rahmen dieses Kurses gab es letzte Woche einen Kochkurs (Cooking Class).
Um neun am Vormittag gings mit zwei der Lehrerinnen mit dem Moped (i bin ja schon fast a Pro beim Mitfahren) vorerst mal zum Markt und anschließend ins Boardinghaus (Studentenwohnheim) einer Lehrerin (die meisten von denen studieren Englisch).
Unser Menü haben wir schon vorher entschieden: Suppe, Gulai Ayam (mit Hendl), frittierten Tofu und Tempe (essen die ständig als Beilage oder Snack), Sambal
Also auf zum Markt. Von außen sind grad ein paar Standl zum Sehen (die "Standler" sitzen teilweise am Boden) - aber siehe da wie wir etwas weitergegangen sind, ist das Areal doch größer...und stickig.
I schwitz wieder mal wahnsinnig, aber die Atmosphäre ist nett. Gemüse, Obst, Kräuter, alles mögliche wird hier angeboten....auch Hendl. Dieses liegt ebenfalls in der Hitz bei an Standl. Schaut aber frisch aus - auf des sollt i vertrauen, I hab mir nur gedacht, dass i heut besonders drauf schau, dass alles gut gekocht und/oder frittiert wird.
Also alle Sachen für fast nichts (50.000 IDR) gekauft, rauf aus Moped und weiter zum Boardinghaus. Der erste Eindruck nett. Kleine Einheit mit ca 8 Zimmern. Dann gehts weiter in die Küche. Hmmm.
Also stellt Euch je nach LeserIn eine Campingplatzküche/Studentenwohnheim/ Obdachlsoenwohnheimküche vor (wobei letztere vom Grad der Verschmutzung schon sehr nahe kommt. Jetzt war ich mir sicher, alles was ich da heut ess, muss sehr gut kochen bzw. gscheit frittiert sein!
Aber jetzt ran an die Arbeit - Hendl im Wasser kochen, Gemüse schnippseln, Kräuter zermalmen.
Und schwupsdiwups is unser Menü fertig. I schwitz immer no, aber es schmeckt super. Wir sitzen gemütlich am Boden im Zimmer (des is sauber) und es schmeckt köstlich. Und zur Info: ich hab trotz net gekühltem Hendl, dreckiger Küche (wirklich dreckiger Küche) und alles mit Leitungswasser gewaschen und gekocht - siehe da - alles vertragen....I will survive. Yeah.
So und jetzt geht es morgen weiter nach Nias, wo mein Freiwilligeneinsatz startet. Ich halt Euch auf dem Laufenden.
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