Montag, 15. Juni 2015

Einfach im Paradies.

Also ich war mal kurz eine Woche im Paradies.
Auf einer Insel gleich bei Nias, Pulau Asu. (Eigentlich sollt i den Namen hier net verraten, damit es auch so bleibt, also pssst.)

Aber von Anfang an. Sara (Freiwillige aus Italien) hatte letzte Woche ihre letzten Tage ihres Einsatzes hier auf Nias und bevor sie abflug, wollte sie noch einen Kurzurlaub am Meer. Alle Einheimischen empfahlen uns Asu und Mama Silvie. Also buchten wir (oder besser gesagt eine Kollegin vom Büro buchte für uns, damit wir nicht den Preis für AusländerInnen zahlen müssen) und machten uns an einem Montag morgen auf den Weg.

Drei Stunden holprige Fahrt 70 km mal auf die andere Seite von Nias zur Bootsanlegestelle, rauf aufs Boot und nach einer halben Stunde waren wir einach im Paradies.

Eine traumhafte Bucht.
Türkisblaues Meer.
Durchsichtiges Wasser.
Weißer Sandstrand.
Ein paar kleine sehr einfache Bungalows.
Mama Silvie - immer für uns da.
Frischer saftiger Fisch direkt vom Meer auf unsere Teller.
Mein Kindle:-).

Also ich brauch nicht mehr.

Ich hab mich die ersten beiden Tage gezwickt, weil ich dachte, ich träume.
Womit hab ich das denn verdient?!!

Eine Woche weit weg von allem. Gungung Sitoli (die Stadt wo ich lebe) ist das reine Gegenteil (einer meiner nächsten Posts wird mal näher über mein Leben hier eingehen) und ich konnte mir die eine Woche gar net vorstellen, dass diese Insel Asu so nahe ist und doch so weit entfernt von allem hier.

Nach einer Woche Erholung gings dann auch wieder zurück. Der Abschied von Sara kam schneller als gedacht. Sie ist bereits wieder in Italien mit all ihren Erinnerungen und Erlebnissen im Herzen und wahrscheinlich auch wieder im Alltag drinnen.
Ich habe in dieser Woche versucht, mir die Eindrücke der Insel ganz fest einzuprägen.

Aber Pulau Asu und Mama Silvie sehen mich auf jeden Fall wieder.




Sonntag, 31. Mai 2015

Die einfachen Dinge.

Diese Woche war abwechslungsreich und anstrengend. Laufen hier manche Tage ja sehr simple (anderer Ausdruck für "vü herumsitzen und nix tun") ab, waren die letzten Tage voll von Erlebnissen.

Montag, Dienstag - Hochzeitseinladung in Sorake (Surferbeach im Süden - der Sohn von Mama heiratet eine Amerikanerin)
Mittwoch, Donnerstag - Sibolga (auf Sumatra) um mein Visum das erste Mal zu verlängern (Foto von mir zugeknöpft bis oben hin und Fingerabdrücke abgeliefert - damit ich beim nächsten Drogenschmuggel sofort überführt werden kann).

Ja es war aufregend, interessant und spannend- traditionelle Hochzeit, die Dorfältesten diskutieren ob die Frau und der Mann heiraten dürfen, traditioneller Tanz, Empfang mit Hochzeitspaar - hunderte Leut (auch ich) sitzen rum und schauen sich das Spektakel an (eh klar - wir mussten vor der Party am Abend nach American Style zurückfahren. Ein kühles Bier blieb mir also dieses Mal verwehrt. Bier - was ist das? Oh ich glaub ich halluzinier grad....schnell weiter im Text.)

Am nächsten Tag ging es gleich in der Früh mit Susi Air nach Sibolga fürs Visum. Ja Susi Air hört sich net nur so an, es is im Prinzip ein Miniflugzeug mit 12 Plätzen und man wird vom amerikanischen Piloten - absoluter Wow Effekt, wie er im Buche steht - persönlich begrüßt. Ja, Susi Air sieht mi sicher wieder. Am Abend dann das absolute Gegenteil - Rückfahrt mit ner stinkigen Fähre, wo i mir ein kleines Zimmer mit zwei Pastoren (sehr weit entfernt von Dornenvögel) teile.

Ganz viele Dinge für drei Tage, sage ich Euch. Aber was mir in Erinnerung bleibt (jo natürlich a die Hochzeit und der Pilot) sind die einfachen Dinge (oder doch net so einfach?).

Wie aus einem kurzen Strandspaziergang eine Barfußwanderung in ein traditionelles Dorf wurde.

Am Montag war Relaxing angesagt - Eistee im einzigen Lokal am Strand. Yusuf (unser Fahrer) fragt, ob wir ein wenig den Strand entlangspazieren. Beim Spaziergang beginnt er zu erzählen, wie es hier vor den Erdbeben vor zehn Jahren war. Ein paar zerfallene Bungalows entlang vom Strand zeugen vom Tourismus, der zuvor hier geherrscht hat. Er erzählt und meint nebenbei ob ich Lust habe, mit ihm zu einem traditionellen Dorf in der Nähe spazieren möchte (zwei Kilometer oder so).

Ja klar, mach i des barfuß - kann je net so weit sein. Na gut, da hab i mi getäuscht, barfuß marschieren wir durch den Wald über die Straße einen kleinen asphaltierten Weg einen Hügel hinauf. (Ja richtig - ich hab mir meine zarten Füsschen ein wenig aufgewetzt - aber das war es wert.) I bin ja froh, dass net nur i voll geschwitzt habe. Stehen bin i nur einmal geblieben, um Luft zu holen, weil dann haben sich hunderte Gelsen über mi hergemacht. (Nein für den kurzen Strandspaziergang hab i mi net eingesprüht. I hoff kane von de Viecher hat Dengue oder Malaria gehabt...)
Aber es hat sich ausgezahlt. Wir spazieren scheinbar mitten im Nirgendwo in das Dorf. Am Beginn sind Gräber mit Drachköpfen. Yusuf erzählt mir, dass der "King" vom Dorf hier begraben ist. (Die Geschichte der Dörfer gibt es ein andermal.) Dann gehen wir ein paar Stufen hinauf ins Zentrum des Dorfes. Ich hab ja schon bei meinem ersten Ausflug so ein traditionelles Dorf gesehen. Da hat es mich schon beeindruckt. Haus an Haus mit offener Bauweise. Zwei Reihen gegenüber und in der Mitte eine große freie Fläche. Hier spielt sich das Leben ab. Wäsche liegt zum Trocknen. Kinder spielen Fußball. Die Menschen sitzen in Gruppen zusammen und tratschen. Ich komme mir zwar immer wieder wie ein Fremdkörper vor, aber mir gefällt auch die Atmosphäre. Yusuf grüßt manche Leute. Wir setzen uns am Ende der Straße. Ein Freund setzt sich dazu. Es werden nur wenige Worte gewechselt. Ich genieße die Aussicht zum Meer hinunter. Und dann geht es auch schon wieder weiter. Zurück zum Strand.

Ja das bleibt mir in Erinnerung.

Dienstag, 19. Mai 2015

Einfach zurechtgerückt...

Ich dachte mir ja schon vor meiner Reise, dass das passieren wird und es war ja auch ein Grund, warum ich einen Auslandseinsatz machen wollte. Um das Bild (das Leben  in Wien, die vermeintlich wichtigen Dinge, wie der übermäßige Konsum von allem und viele andere Dinge) zurechtzurücken und neue Perspektiven zu bekommen. Nun ja. Ein Stück dieses Weges bin ich scho und zwei Ereignisse in den letzten Wochen haben dazu geführt.

Nummer eins: Freitag vor einer Woche habe ich mein erstes (sehr kurzes) und hoffentlich mein letztes Erdbeben miterlebt. Und ich muss sagen, das war gar nicht schön. Es hat gottseidank wahrscheinlich net amal eine Minute gedauert und es nichts passiert. Aber wie ich später nachgelesen habe, war es doch fast eine 6 auf der Skala. Net so wenig.
Es war sehr kraftvoll und ich hab gespürt, dass es einiges zerstören hätte können. Und dieses Gefühl war schon arg. Hilflosigkeit.
Mit dem Wissen, dass erst wenige Tage zuvor in Nepal ein Erdbeben so viel zerstört hat und hier vor zehn Jahren auf der Insel zwei Erdbeben so viel angerichtet haben, war es gleich noch einmal ein Stück weit realistischer. Ja ich hab mich klein gefühlt.

Nummer zwei: Ich bin ja immer noch in der Kennenlern-Nixtun-Phase und so durfte ich vorige Woche eine der Schwestern bei denen ich wohne bei einen ihrer Einsätze begleiten. Circa einmal die Woche fahren die Schwestern zu Familien, die ein behindertes (geistig oder physisch) Kind haben in die entlegendsten und ärmsten Teile von Nias. Sie bringen etwas zu essen mit, plaudern etwas  mit den Familien, machen ein wenig Physiotherapie (eher leichte Massagen) und fahren dann wieder weiter. An diesem Tag haben wir ca vier oder fünf Familien besucht.

Gut, ich habe ja schon erwähnt, dass Nias eine der ärmsten Inseln ist und bei meiner ersten Fahrt durchs Land habe ich ja auch schon so meine Beobachtungen gemacht. Aber diese Erfahrung war auf jeden Fall anders.
Ich versuche gerade die Eindrücke in Worte zu fassen und es gelingt mir nicht. Also was habe ich gesehen, erlebt, gefühlt? Einfache kleine Häuser, meist stickig, viele Kinder, Schlafplätze am Boden (wenn Betten, dann Holzgestelle ohne Matratzen). Braune Wasserlöcher, die zum Waschen, Kochen und Trinken dienen. Freundliche Menschen. Die einzigen Sessel werden natürlich uns zur Verfügung gestellt, die Leute hier sitzen am Boden.

Die Schwester, die ich begleiten durfte, war sehr ruhig und respektvoll und hat den Menschen etwas zugehört, manchmal wurden auch fast keine Worte gewechselt. Zu den meisten von den Familien kommen die Schwestern einmal im Monat, die Wege sind lang und die Familien weit auseindander. Das Geld ist auch bei den Schwestern knapp.

Dieser Einsatz hat mich sehr berührt und nach zwei Wochen im Caritas-Büro hat natürlich auch mein Sozialarbeiterherz höher geschlagen.
Und der Einsatz hat so manches zurechtgerückt...

PS: Okay, zum Schluss noch eine kleine Anekdote zum Erdbeben. Als die Erde rüttelte, bin ich gerade im Büro und esse einen Apfel, kenn mi net glei aus - hör dann schon alle ins Freie laufen und beim zweiten Rütteln schon hinterher. Da war es gottseidank auch wieder vorbei. Da bemerk i, dass ich immer noch den Apfel in der Hand habe. Alle anderen hatten ihre Handys geschnappt (und rufen ihre Angehörigen an, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordung ist), nur i steh da mit dem depperten Apfel und vor lauter Schock ess i ihn genüsslich weiter. Na ja - Peda hat schon so schön gesagt: mit dem Apfel komm i im Notfall sicher weiter als mit meinem Handy.




Donnerstag, 7. Mai 2015

Nias ist einfach anders

Okay, ich habe gedacht Jogja war schon anders. Gut - Nias ist nochmal anders.
Ich bin vorige Woche nach zweimaligen Umsteigen von Jogja hier in Gunung Sitoli gelandet. Gottseidank direkt vom Flughafen von der zweiten Freiwilligen Sigrid und Chauffeur der Caritas hier abgeholt worden. Schnell mal die Sachen ins Zimmer, zwei Stunden später Gespräch mit Pastor Michael (Chef der Caritas) und Frans (Projektmanager & mein Chef). Hab mir gedacht, da erfahr i was auf mi so zukommt, aber viel mehr als Kaffee trinken und kurzer Austausch war da net. Aber ich werd Euch nicht mit dem langweiligen Büroalltag meiner ersten Woche zu texten....

Da am ersten Mai auch hier langes Wochenende war und Sigrid und Sarah (Freiwillige aus Italien) schon einen Ausflug nach Teluk Dalam (Surferhotspot im Süden von Nias) geplant hatten, bin ich gleich an meinem Wochenende auf der Insel ziemlich rumgekommen. Mit von der Partie waren noch Sara (Mitarbeiterin der Caritas) und Yussuf (unser Chauffeur, Guide und Aufpasser). Und ja - ich hätte in Jogja doch mehr Vokabeln lernen sollen!!!!!

Die Tour ging dann nicht nur zum Surferhotspot, sondern auch noch in ein traditionelles Dorf, quer durch die Wildnis von Nias, zum Stonejumping, zum Essen bei der Schwester von Yussuf in einem sehr alten sehr traditionellen Haus (mit offener Feuerstelle und Klo - Loch im Boden -  neben den Schweindeln) bis zum einsamen Sandstrand. (Ja ich hab mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, weil natürlich net gscheit eingeschmiert - versprochen, mach i nimma.)

Okay - es waren fast zuviele Eindrücke für ein Wochenende (und einen Blogeintrag) drum versuche ich hier mal nur einen ersten Gedanken aus meinen tausenden rauszunehmen.

Schon die Fahrt allein war ein Erlebnis für sich. Die Strecke von GS nach Teluk Dalam dauerte vier Stunden (bitte selber googeln wieviele KM das sind). Die Straßen (und diese ist die beste auf der ganzen Insel) sind ein Wahnsinn. Stellt Euch eine schlechte Straße vor und dann stellt euch das Ganze zehnmal schlimmer vor. Gut für mich, denn die Fahrt war deswegen langsam und ich konnte die Eindrücke voll aufnehmen. Grün, Grün, Grün, Bananenbäume, Dschungel, Häuser, Menschen.

Am Straßenrand (wobei man eigentlich net vom Rand reden kann - fast schon auf der Straße) wird die Wäsche getrocknet, manchmal auf einer Plane, manchmal auf dem Gebüsch, dann wieder ein Brückengeländer, auf Grabsteinen (schauen anders aus als bei uns) und manchmal einfach auch am Beton. Das Auto zischt dran vorbei. Aber net nur die Wäsche wird am Wegrand getrocknet, auch der Reis, das heißt ich hätte (habs eh net gemacht) in den Reis spucken können und irgendwer von Euch hätt dann meine Spucke mitgegessen :-)!

Okay, aber Spaß bei Seite, man spürt die Armut, aber auch das einfache Leben hier. Wobei ich das Gefühl hatte, die Menschen sind zufrieden. (Gilt sicher nicht für die Ärmsten unter ihnen!!! - Frans hat mir erzählt, dass Nias eine der ärmsten Inseln in Indonesien ist und ich werd euch wahrscheinlich noch davon berichten.)

Das war mal fürs Erste. Es folgen sicher noch viele Eindrücke, keine Angst - ich könnte jetzt schon viele Blogs füllen und bin erst zehn Tage hier.
LG Soni

PS: Liebe Betti! Hab am Surferstrand schon einen brasilianischen Biologen kennengelernt ;-). Ich tastse mich ran...

Sonntag, 26. April 2015

Einfach mal kochen - Cooking Class

Wie versprochen die dritte Story zu meiner Trilogie "I will survive".

Ich sags gleich die Kakerlakengeschichte war der Höhepunkt, i wollt nur, dass Ihr auch den nächsten Blog lest ;-).

Wie die meisten von Euch wissen, bin ich ja hier die ersten drei Wochen in Yogyacarta und mache einen Sprachkurs. Im Rahmen dieses Kurses gab es letzte Woche einen Kochkurs (Cooking Class).

Um neun am Vormittag gings mit zwei der Lehrerinnen mit dem Moped (i bin ja schon fast a Pro beim Mitfahren) vorerst mal zum Markt und anschließend ins Boardinghaus (Studentenwohnheim) einer Lehrerin (die meisten von denen studieren Englisch).

Unser Menü haben wir schon vorher entschieden: Suppe, Gulai Ayam (mit Hendl), frittierten Tofu und Tempe (essen die ständig als Beilage oder Snack), Sambal

Also auf zum Markt. Von außen sind grad ein paar Standl zum Sehen (die "Standler" sitzen teilweise am Boden) - aber siehe da wie wir etwas weitergegangen sind, ist das Areal doch größer...und stickig.
I schwitz wieder mal wahnsinnig, aber die Atmosphäre ist nett. Gemüse, Obst, Kräuter, alles mögliche wird hier angeboten....auch Hendl. Dieses liegt ebenfalls in der Hitz bei an Standl. Schaut aber frisch aus - auf des sollt i vertrauen, I hab mir nur gedacht, dass i heut besonders drauf schau, dass alles gut gekocht und/oder frittiert wird.

Also alle Sachen für fast nichts (50.000 IDR) gekauft, rauf aus Moped und weiter zum Boardinghaus. Der erste Eindruck nett. Kleine Einheit mit ca 8 Zimmern. Dann gehts weiter in die Küche. Hmmm.
Also stellt Euch je nach LeserIn eine Campingplatzküche/Studentenwohnheim/ Obdachlsoenwohnheimküche vor (wobei letztere vom Grad der Verschmutzung schon sehr nahe kommt. Jetzt war ich mir sicher, alles was ich da heut ess, muss sehr gut kochen bzw. gscheit frittiert sein!

Aber jetzt ran an die Arbeit - Hendl im Wasser kochen, Gemüse schnippseln, Kräuter zermalmen.
Und schwupsdiwups is unser Menü fertig. I schwitz immer no, aber es schmeckt super. Wir sitzen gemütlich am Boden im Zimmer (des is sauber) und es schmeckt köstlich. Und zur Info: ich hab trotz net gekühltem Hendl, dreckiger Küche (wirklich dreckiger Küche) und alles mit Leitungswasser gewaschen und gekocht - siehe da - alles vertragen....I will survive. Yeah.

So und jetzt geht es morgen weiter nach Nias, wo mein Freiwilligeneinsatz startet. Ich halt Euch auf dem Laufenden.

Dienstag, 21. April 2015

Es wird einfacher ;-)

So jetzt war ja eine lange Pause - aber das ist ja ein gutes Zeichen. Es geht bergauf. Lieben Dank an alle, die nach meinem letzten Post mit Rat und Tat und/oder einfach zuhören, nachfragen, lesen zur Seite standen, das hat gut getan.

Ich könnte diesen Post auch nennen: I will survive....

Aber von Anfang an. Es geht mir gut. Ich bin angekommen, hab mich eingewöhnt. Habe meinen eigenen Tagesablauf, der für manchen ein bisschen langweilig erscheint, aber für mich genau passt. Frühstück (meist Nasi Goreng, weil es das erträglichste im Hotel ist und - juchhu - es graust mir in der Früh nimma, wenn i den Teller vor mir stehen hab), Unterricht (es is immer noch voll viel, Vokabel lernen ist faaaaad, also mach ichs net, aber es macht Spaß), Päuschen vorm Fernseher, irgendwo Abendessen gehen (meistens fangt es genau dann, wenn i schon voll den Hunger hab  aber so was von voll zum Regnen an - also wart i), danach bisschen lernen, chatten, viiiiel lesen (soooo schön), fernsehen und dann schlafen gehen.

Also nun zum Grund meines Untertitels:

Story eins:
Also vorige Woche bin ich mit einer Lehrerin (die ein bisschen verrückt ist) mit dem Moped zu einem Warung (so heißen die millionen Essenstandeln hier, gibt es in allen Größen) gefahren, der weiter vom Hotel entfernt ist und wo es die besten Satay Spieße gibt. Ich also mit einem ausgeborgten Helm vom Hotel (natürlich zu groß und wer weiß wer hat den schon aufgehabt, i hab vorsichtshalber net dran gerochen) durch die Stadt. Linksverkehr mit den tausenden anderen MopedfahrerInnen. Ich hab mi schon aufs Ärgste eingestellt, meine Ängste und das gefährlichste überhaupt und wahrscheinlich fahr i sicher nimma mit. Aber siehe da, trotz Chaos pur und i glaub es gibt außer Ampeln keine Verkehrsschilder und man hat das Gefühl, jedeR macht was er/sie will, ABER es funktioniert. JedeR gibt aufeinander Acht, weicht aus (Autos sind die Nebendarsteller auf der Straße.). Ich sag Euch, wir schaffen die Ordung in Österreich ab. Das ist super.
Das war ein Freiheitsgefühl nach der ersten Woche hier....i will survive.

Story zwei:
Oder: Der Kampf um mein Bett mit der Riesenkakerlake.
Ich hatte ja schon einmal die Bekanntschaft mit einer Kakerlake in meinem Zimmer hier. Gleich nach ein paar Tagen. Ich sag Euch die Dinger hier sind riiiiiiesig. Nach meinem ersten Schreck hab ich sie mit meinem Flip Flop unbarmherzig erschlagen. Da erzählt mir am nächsten Tag no die Lehrerin, dass man das nicht machen sollte, weil die im Inneren giftig sind oder so - aber des is mir wuarscht. Habe mir aber nach dem ersten Zusammentreffen gedacht, okay, das wars, i lass kein Essen mehr im Zimmer und dann kommt schon keine mehr. War auch so, bis vor zwei Tagen.
Da geh i wieder einmal meiner Routine nach, leg mi mit meinem Kindle vorm Fernseher ins Bett und mach es mir gemütlich.  Als ich rechts neben meine Kopf einen Schatten seh. (I muss dazu sagen, dass ich mir oft einbilde i siech irgenda Viech, weil ein Schatten da ist. Also hab i mir net glei was gedacht). Aber  beim zweiten Mal seh ich eine Riesenkakerlake. I hupf vor Schreck aus dem Bett. Das Viech bewegt sich (gottseidank?) net. Da steh i nun in meinem Pyjama und ka Ahnung was ich tun soll. (I überlass der Kakerlake mein Bett, nein besser mein Zimmer?! Hol die Security?) Gut - atmen - überlegen. I nehm wieder den altbewährten Flip Flop und versuch das Viech vom Bett zu schupfen - das Herz klopft mir bis zum Hals. Zuerst tut sich nix, aber dann - oh Schreck - krabbelt das Viech unter die Matratze. Diese ist voll dick und deswegen voll schwer und i kann (und will) sie nicht aufheben. Puh. Jetzt überleg i wirklich ob ich das Zimmer wechsel. Vor lauter "I hab ka Ahnung was ich tun soll" geh i mal aufs Klo. Dann reiß ich meinen ganzen Mut zusammen und heb die Matratze auf dem Zipfel auf und lass sie wieder fallen. Und siehe da, das Viech kommt wirklich hervor und krabbelt auf den Boden. Ich hau mit meine Flip Flop zehnmal drauf. (Sorry an alle TierschützerInnen da draußen.) Mit zehn Schichten Taschentuch klaub i das Viech auf und hau es vorm Hotelzimmer in den Mistkübel. Meine Ruhe ist dahin, wie Ihr Euch vorstellen könnt. I bin mir sicher, dass unter meiner Matratze eine Großfamilie Kakerlaken (Tausende - hat wer den Film "Joe's Appartement" gesehen - so habe ich das vor meinen Augen.) wohnt. Dann google ich mal schnell Kakerlaken und les, dass diese Viecher ihre Eier am Rücken tragen und wenn man sie mit dem Schuh zerstört, die Eier mitträgt. Also i glei ins Bad besagten Flip Flop wie eine Narrische gewaschen und den Bodem im Zimmer mit Desinfektionsmittel gesäubert (der war sicher no nie so sauber). Langer Rede, kurzer Sinn, ich hab in dieser Nacht net wirklich gut geschlafen. Aber...i will survive.

Es gibt eine Story drei, aber der Post ist länger als ewartet und deswegen folgt die Geschichte im nächsten Post. Nur soviel...I will survive.

Samstag, 11. April 2015

I geh einfach nimma raus....

....ja das hab ich mir nach meinen beiden ersten Tagen hier gedacht.
Ich  bleib einfach in der Nähe vom Hotel. Bewege mich nicht weit weg. Nur in einem sicheren Umkreis. Da kenn i mi aus. Am Abend les i gemütlich im Hotel im Foyer ein Buch und anschließend fernschauen. Mehr brauch i net.

Man muss nur schauen, dass man den Tag rüber bringt. 
Dazu muss man den Tag in Einheiten planen. (Das hat schon Hugh Grant in About a boy erkannt!)

Is halt net so zufriedenstellend. Eigentlich sollt i was unternehmen, i kann ja net dauernd beim Hotel sein. Jetzt bin i schon in einer so großen Stadt so weit weg, blablabla.

Aber ehrlich gesagt, die Stadt, die andere Kultur, andere Gewohnheiten machen mir Angst. 
Weißt, in einer europäischen Stadt weiß ich wie alles abläuft. Wo kann ich essen gehen. Wie bestelle ich. Wo kann ich einen Kaffee trinken und anschließend gemütlich ein Buch lesen. Wie überquere ich eine Straße (i glaub jedesmal ich sterbe gleich, wenn ich über die Straße gehe - erraten, es gibt keine Zebrastreifen, Fußgängerampeln oder ähnliches). Hier habe ich das Gefühl ich weiß überhaupt net wie alles funktioniert. Und drum - i bleib im Zimmer. So pasta. 

Und dann fangt da am Montag noch der Sprachkurs an (fyi Einzelunterricht im Hotel - nix mit neuen Leuten kennenlernen und Party am Abend)

Nach den ersten Tagen bin i nach dem Unterricht fix und fertig. Warum hab i mir in meinem Alter gedacht, dass i no a Sprach dalern?! Vokabel lernen nach vier Stunden Unterricht und jeden Tag kommen (gefühlte) fünfzig (i glaub no mehr) dazu. WER hat mir gesagt, dass indonesisch eine leichte Sprache ist?! DANKE.

LG  aus Jogja