Donnerstag, 7. Mai 2015

Nias ist einfach anders

Okay, ich habe gedacht Jogja war schon anders. Gut - Nias ist nochmal anders.
Ich bin vorige Woche nach zweimaligen Umsteigen von Jogja hier in Gunung Sitoli gelandet. Gottseidank direkt vom Flughafen von der zweiten Freiwilligen Sigrid und Chauffeur der Caritas hier abgeholt worden. Schnell mal die Sachen ins Zimmer, zwei Stunden später Gespräch mit Pastor Michael (Chef der Caritas) und Frans (Projektmanager & mein Chef). Hab mir gedacht, da erfahr i was auf mi so zukommt, aber viel mehr als Kaffee trinken und kurzer Austausch war da net. Aber ich werd Euch nicht mit dem langweiligen Büroalltag meiner ersten Woche zu texten....

Da am ersten Mai auch hier langes Wochenende war und Sigrid und Sarah (Freiwillige aus Italien) schon einen Ausflug nach Teluk Dalam (Surferhotspot im Süden von Nias) geplant hatten, bin ich gleich an meinem Wochenende auf der Insel ziemlich rumgekommen. Mit von der Partie waren noch Sara (Mitarbeiterin der Caritas) und Yussuf (unser Chauffeur, Guide und Aufpasser). Und ja - ich hätte in Jogja doch mehr Vokabeln lernen sollen!!!!!

Die Tour ging dann nicht nur zum Surferhotspot, sondern auch noch in ein traditionelles Dorf, quer durch die Wildnis von Nias, zum Stonejumping, zum Essen bei der Schwester von Yussuf in einem sehr alten sehr traditionellen Haus (mit offener Feuerstelle und Klo - Loch im Boden -  neben den Schweindeln) bis zum einsamen Sandstrand. (Ja ich hab mir meinen ersten Sonnenbrand geholt, weil natürlich net gscheit eingeschmiert - versprochen, mach i nimma.)

Okay - es waren fast zuviele Eindrücke für ein Wochenende (und einen Blogeintrag) drum versuche ich hier mal nur einen ersten Gedanken aus meinen tausenden rauszunehmen.

Schon die Fahrt allein war ein Erlebnis für sich. Die Strecke von GS nach Teluk Dalam dauerte vier Stunden (bitte selber googeln wieviele KM das sind). Die Straßen (und diese ist die beste auf der ganzen Insel) sind ein Wahnsinn. Stellt Euch eine schlechte Straße vor und dann stellt euch das Ganze zehnmal schlimmer vor. Gut für mich, denn die Fahrt war deswegen langsam und ich konnte die Eindrücke voll aufnehmen. Grün, Grün, Grün, Bananenbäume, Dschungel, Häuser, Menschen.

Am Straßenrand (wobei man eigentlich net vom Rand reden kann - fast schon auf der Straße) wird die Wäsche getrocknet, manchmal auf einer Plane, manchmal auf dem Gebüsch, dann wieder ein Brückengeländer, auf Grabsteinen (schauen anders aus als bei uns) und manchmal einfach auch am Beton. Das Auto zischt dran vorbei. Aber net nur die Wäsche wird am Wegrand getrocknet, auch der Reis, das heißt ich hätte (habs eh net gemacht) in den Reis spucken können und irgendwer von Euch hätt dann meine Spucke mitgegessen :-)!

Okay, aber Spaß bei Seite, man spürt die Armut, aber auch das einfache Leben hier. Wobei ich das Gefühl hatte, die Menschen sind zufrieden. (Gilt sicher nicht für die Ärmsten unter ihnen!!! - Frans hat mir erzählt, dass Nias eine der ärmsten Inseln in Indonesien ist und ich werd euch wahrscheinlich noch davon berichten.)

Das war mal fürs Erste. Es folgen sicher noch viele Eindrücke, keine Angst - ich könnte jetzt schon viele Blogs füllen und bin erst zehn Tage hier.
LG Soni

PS: Liebe Betti! Hab am Surferstrand schon einen brasilianischen Biologen kennengelernt ;-). Ich tastse mich ran...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen